Niederwinkling
Kampf dem Funkloch

11.07.2021 | Stand 21.09.2023, 3:46 Uhr

Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (2. v. l.) übergibt an Bürgermeister Ludwig Waas (3. v. l.) den Förderbescheid. Die Abgeordneten Manfred Eibl (l.) und Josef Zellmeier begrüßten dies. −Foto: Bäumel-Schachtner

Die Mappe, die die Gemeinde Niederwinkling (Lkrs. Straubing-Bogen) zum Bau eines Mobilfunkmastes angelegt hat, ist zentimeterdick und schon leicht angegilbt. Sie stammt von 2014. Der Kampf gegen den "weißen Fleck" im Mobilfunk dauert schon so lange an. Nun wird, was lange währt, für Bürgermeister Ludwig Waas endlich gut. Der bayerische Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger hat an ihn einen Förderbescheid in Höhe von 500000 Euro übergeben für den Bau eines Mobilfunkmasten in Welchenberg. Er überreichte ihn im Beisein der Landtagsabgeordneten Manfred Eibl und Josef Zellmeier. Und hatte auch eine Schnapszahl parat: Niederwinkling ist die 99. bayerische Kommune mit positivem Bescheid.

Für Ludwig Waas geht damit eine für ihn fast unendliche Geschichte zu Ende. Schon 2014 hatte ein Anbieter auf Bemühen der Gemeinde signalisiert, einen Masten aufstellen zu wollen, um dem Funkloch in Niederwinkling ein Ende zu bereiten. Dieser sprang wieder ab, als sich der Rechtsrahmen änderte. "Dann haben wir wieder bei Null angefangen. Wir mussten sämtliche Messungen wieder machen, weil die alten Daten nicht mehr verwendet werden dürfen", ärgert sich der Bürgermeister. Er und der Gemeinderat seien den Weg kontinuierlich gegangen, auch gegen Widerstände: "Wir sind Gewerbe- und Industriestandort und brauchen dafür eine ausreichende Mobil- und auch Breitbandversorgung", machte er klar.

Das vom Wirtschaftsministerium angestoßene Mobilfunk-Förderprogramm sorgt Aiwanger zufolge für Ausbaufortschritte in unwirtschaftlichen Gebieten mit Sprachmobilfunk-Lücken. Das 130 Millionen Euro umfassende Programm unterstützt Kommunen beim Bau von Funkmasten mit bis zu 500000 Euro. Damit können laut Aiwanger die Kommunen selbstständig und ohne auf die Netzbetreiber angewiesen zu sein, eigene Funkmasten bauen, an die Netzbetreiber vermieten und so Funklöcher schließen. 99 Städte und Gemeinden haben mittlerweile bereits einen Förderbescheid erhalten.

− mel

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