Pocking
Junge Liste fordert mehr Personal fürs Rathaus

10.08.2021 | Stand 21.09.2023, 6:01 Uhr

Die Stadt wächst, die Aufgeben nehmen zu, deshalb soll das Rathaus-Personal aufgestockt werden. Das fordern jetzt Stadtrat Julian Hümmer und seine Kollegen von der Jungen Liste. −Foto: Archiv Schlegel

Die Stadt Pocking wächst rasant, die Aufgaben und Anforderungen an die Stadtverwaltung steigen – Zeit also, das Rathaus-Personal kräftig aufzustocken? Ja unbedingt, meint die Stadtrats-Fraktion der Jungen Liste. Sie beantragte jetzt einen Personalaufbau der Verwaltung, schwerpunktmäßig in den Feldern Kultur und Tourismus, der Familien-, Kinder- und Jugendsozialarbeit und der Stadtentwicklung.

Pocking ist mit seinen 17209 Einwohnern (Stand 1. Januar) eine stark wachsende Stadt und bewegt sich mittlerweile hinsichtlich der Einwohnerzahl im Landkreis Passau auf dem Niveau Vilshofens (18104 Einwohner). Mit dem Wachstum insbesondere der letzten Jahre, steigen die Anforderungen und Aufgaben an die Stadtverwaltung. In Pocking sind 34 Mitarbeiter in der Stadtverwaltung eingesetzt, in der Vergleichsstadt Vilshofen 49 Mitarbeiter. Für die Junge Liste steht außer Frage, dass Pocking in einigen kommunalen Aufgabenbereichen über unausgeschöpftes Potenzial zur Realisierung von Projekten verfügt. Die Basis zur Entfaltung dieses Potenzials sei daher die Erhöhung der personellen Kapazitäten.

In ihrem Antrag zur Personalaufstockung visiert die Junge Liste dabei drei Schwerpunkte an. "Zum einen sehen wir Personalbedarf im Bereich Tourismus und Kultur. Die Ansprüche an eine Stadt gehen weit über die funktionellen Aspekte hinaus. Eine Stadt muss lebens- und liebenswert sein. Einige Nachbargemeinden wie die Kurgemeinden oder Schärding leben es bereits vor", schreiben die Stadträte der Jungen Liste, Julian Hümmer, Dr. Mario Schadt und Ernst Geislberger-Schießleder, an Bürgermeister Franz Krah und den Pockinger Stadtrat. Sie fordern in ihrem Antrag einen eigenen Tourismus- und Kultbeauftragten. "Nicht nur die Bürgerinnen und Bürger Pockings würden von einem starken kulturellen Angebot profitieren. Auch der Tourismus wird von diesen Impulsen belebt. Ein attraktives und dichtes Kulturprogramm kann als Frequenzbringer gesehen werden, denn viele Gäste befinden sich bereits in unserer unmittelbaren Nachbarschaft", ist sich das Junge-Liste-Trio sicher. Veranstaltungsformate wie das Bürgerfest, Konzerte oder Kunst müssten dazu zentral gebündelt werden. Darüber hinaus seien Strategien zu entwickeln, wie Pocking optimal vermarktet werden könne. Die Junge Liste: "Diese Aufgaben erfordern eine zusätzliche Stelle in der Stadtverwaltung."

Wenn es nach der Jungen Liste ginge, sollte auch die Familien- und Kinder/Jugendsozialarbeit eine personelle Stärkung erfahren. "Pocking zieht mit seinen verschiedenen Schularten und zahlreichen Vereinen viele Familien an. Die Kinder- und Jugendarbeit sehen wir als unverzichtbaren Bestandteil einer Stadt für alle Generationen", begründet die Junge Liste ihre Forderung nach einem Familien- und Kinder/Jugendsozialarbeiter. Ferienprogramme, Vereinsleben, Aktionstage, der Jugendbeirat oder der Jugendtreff seien sehr zeitintensive Aufgaben, von denen jedoch Pockings Familien nachhaltig profitieren können. Perspektivisch würde diese Investition eine große Chance für Pocking bieten, dass Bürgerinnen und Bürger ihre Stadt als langfristigen Lebensmittelpunkt sehen, glaubt Fraktionsführer Julian Hümmer.

Den dritten Teil der Personalerhöhung betrifft die Stadtentwicklung. Ihr sei eine hohe Bedeutung beizumessen. "In der öffentlichen Diskussion sind die Schwächen Pockings in diesem Bereich bereits angekommen. Nun ist dem gegenzusteuern", meint die Junge Liste – und zwar in Form eines eigenen Stadtentwicklers im Pockinger Rathaus. "Die Zuschreibung als Einkaufsstadt kann nur bestehen bleiben, wenn neue Unternehmen und Einzelhändler nach Pocking gebracht werden. Ein zentral in der Stadtverwaltung gesteuertes Leerstandsmanagement ist zu etablieren. Gründerinnen und Gründer müssen optimale Bedingungen in Pocking finden und von der Stadtverwaltung an die Hand genommen werden", umreißt die Junge Liste in ihrem Personal-Antrag schon mal das Aufgabengebiet eines möglichen Pockinger Stadtentwicklers. Bereits niedergelassene Unternehmen sollen über hervorragende Bedingungen für Investitionen verfügen. Diese Projekte, so die Junge Liste, könnten nur realisiert werden, wenn die Stadtverwaltung über entsprechende personelle Ressourcen verfüge.

− red