Premier-Kandidatur
Insider sprechen von ausreichend Unterstützern: Kommt Boris Johnson zurück ins Amt?

22.10.2022 | Stand 22.09.2023, 4:15 Uhr

„I‘ll be back“, was soviel heißt wie „Ich komme wieder“ titelte die Zeitung The Sun am Samstag zusammen mit einem Bild des ehemaligen Premierministers Boris Johnson. −Foto: Daniel Leal/afp

Der nach zahlreichen Skandalen aus dem Amt geschiedene britische Ex-Premierminister Boris Johnson soll Berichten zufolge genügend Rückhalt in seiner Fraktion für eine erneute Kandidatur haben.



Sowohl die BBC als auch der Sender Sky News berichteten am Samstag übereinstimmend unter Berufung auf eine Johnson nahestehende Insider-Quelle, dieser habe die Schwelle von 100 Unterstützern zusammen und könne damit antreten. Dies unterscheidet sich allerdings deutlich von den Zählungen der BBC und weiterer Medien, die auf bislang erst rund 50 öffentliche Unterstützer für Johnson kommen.

Karibikurlaub abgekürzt

Offiziell hat der 58-Jährige jedoch seine Kandidatur noch gar nicht erklärt. Der Skandalpolitiker war am Samstag mit seiner Familie aus einem abgekürzten Karibikurlaub zurückgekehrt. Er hatte bislang nur Verbündete streuen lassen, er stehe bereit für eine Kandidatur.

Um ins Rennen für den Spitzenjob zu gehen, benötigen Kandidaten den Rückhalt von mindestens 100 Parlamentariern. Noch bis Montagnachmittag können Nominierungen eingehen. Schaffen mehr als zwei Kandidaten die nötige Schwelle, soll bei Abstimmungen in der Fraktion der Kreis verkleinert werden. Gibt es danach noch zwei Finalisten, kann die Parteibasis im Laufe der Woche in einem Online-Votum abstimmen. Die Entscheidung könnte auch schon früher als Freitag fallen, falls sich ein Kandidat freiwillig zurückzieht.

Rishi Sunak gilt als Favorit

Als Favorit gilt derzeit Ex-Finanzminister Rishi Sunak, der als erster möglicher Kandidat mehr als 100 konservative Abgeordnete hinter sich vereinen konnte. Auch er hatte jedoch bis Samstagnachmittag seine Kandidatur noch nicht offiziell gemacht. Außerdem ist noch die für Parlamentsfragen zuständige Ministerin Penny Mordaunt im Rennen.

− dpa