Der 74-jährige Rentner mit Nebenjob stand mit seinem "Büromobil" ausgerechnet an jenem Spätnachmittag Ende November am Rathausplatz der Kurstadt, als sich dort Gegner der Corona-Maßnahmen mit Grablichtern versammelt hatten.
"Rein zufällig" sei er dort vorbeigekommen, wie er am Laufener Amtsgericht versicherte, wo er gegen einen Strafbefehl über 1000 Euro Einspruch eingelegt hatte.
Der Grund für den Strafbefehl wegen Vergehens nach dem Bayerischen Versammlungsgesetz erschien eher skurril: Zwei Polizeibeamte hatten den Reichenhaller kurzerhand zum "Versammlungsleiter" ernannt, der für die Einhaltung der Abstände und das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung zu sorgen habe.