Hammerau
"Hilfeschrei": FC Hammerau kämpft mit Trainermangel

21.07.2018 | Stand 19.09.2023, 20:02 Uhr

2. Bürgermeister Gerhard Kern mit wiedergewählten Vorstandsmitgliedern (von links): Vorsitzender Gernot Althammer, Jugendleiter Alois Lechner, 2. Vorsitzender Oliver Bickelmann, 2. Jugendwart Hans Reiter (nicht offiziell gewählt) und Kassenwart Norbert Heudecker. − Foto: Tanja Weichold

Mit den Worten "Hilfeschrei" und "akute Situation" beschrieb Jugendleiter Alois Lechner die Trainersituation bei der Hauptversammlung des FC Hammerau: Für fast die Hälfte der Mannschaften sei noch kein Jugendbetreuer gefunden, der Spielbetrieb startet wieder in fünf Wochen.

220 Kinder und Jugendliche und 13 Mannschaften im Spielbetrieb – das ist die stolze Bilanz der Jugendarbeit des FC Hammerau. Doch durchschreitet der traditionsreiche Verein ebenso wie viele andere eine Talsohle, was die Trainersituation betrifft. Alleine in der Vorrunde sind rund 90 bis 100 Spiele abzuwickeln, nach dem Hallenbetrieb mit allein 25 selbst veranstalteten Turnieren für alle Altersklassen über den Winter geht es von März bis Juli mit über hundert Spielen weiter, schilderte Lechner den Jahreslauf. Dafür sind viele Helfer und Betreuer notwendig, allein 26 Trainer im Idealfall. Doch fehlen momentan noch acht. "Sonst müssen wir uns halt durchwurschteln mit einem Mann pro Mannschaft", sagte Lechner. "Aber irgendwann können wir unsere Aufgabe als Breitensportverein für die Jugend nicht mehr erfüllen."

Mit einer Aufwandsentschädigung für die Trainer versuchte der FC Hammerau bereits im vergangenen Jahr gegen den Trend des Schwunds der Ehrenamtlichen zu steuern.

Dennoch steht der Vorstand heuer wieder vor dem Problem, zu wenig Freiwillige zu finden. "Jeder sagt, aushelfen kann ich schon mal", schilderte Lechner. Aber kaum jemand will sich scheinbar noch in eine regelmäßig verpflichtende Verantwortung begeben.

Ein weiteres Phänomen, das er ausmache, sei die Unzuverlässigkeit der Spieler. In Zeiten von WhatsApp sei noch nicht einmal ein Anruf notwendig. Es sei "leider keine Ausnahme", dass Spieler um 15 Uhr ihr Kommen für ein Spiel um 18 Uhr absagten. "Der Trainer kann dann schauen, wie er zurechtkommt."

− tw

Mehr dazu lesen Sie in der Ausgabe vom 21. Juli im Reichenhaller Tagblatt/Freilassinger Anzeiger.