„Zeit für Vier-Augen-Gespräch“
Grüne und FDP kritisieren mangelnde Abstimmung zwischen Deutschland und Frankreich

21.10.2022 | Stand 22.09.2023, 4:18 Uhr |

Anton Hofreiter (Die Grünen) hat mangelnde Abstimmung zwischen Deutschland und Frankreich kritisiert. −Foto: picture alliance/dpa | Kay Nietfeld

Von Mareike Kürschner

Der Grünen-Politiker Anton Hofreiter hat Kritik an der mangelnden Abstimmung zwischen Deutschland und Frankreich geübt. FDP-Verteidigungspolitikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann fordert ein Vier-Augen-Gespräch zwischen Scholz und Macron.



„Die Bundesregierung muss sich mit Frankreich noch viel enger abstimmen, wenn es um europäische Fragen geht“, sagte der Vorsitzende des Ausschusses für die Angelegenheiten der Europäischen Union den Zeitungen der Mediengruppe Bayern. „Dass in Brüssel der Begriff ‚Germany First‘ die Runde macht, ist ein schlechtes Zeichen. Das Kanzleramt muss in der Lösung der aktuellen Krise viel europäischer denken und sich bewusst machen, was die deutsche Politik für Konsequenzen und Reaktionen in den europäischen Partnerländern hervorruft“, sagte Hofreiter mit Blick auf den EU-Gipfel in Brüssel.

Auf diesem waren die Unstimmigkeiten zwischen Berlin und Paris deutlich geworden. Zuvor war bereits das für kommende Woche angesetzte Ministertreffen beider Länder abgesagt und auf Januar verschoben worden. „Frankreich und Deutschland mögen auf dem Papier große und mächtige Staaten sein. Angesichts der aktuellen Krisen sind sie aber klein“, so Hofreiter weiter. „Lösungen können nur in einer engen Zusammenarbeit und großen europäischen Solidarität gefunden werden.“

Eine bessere Zusammenarbeit zwischen Bundeskanzler Olaf Scholz und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron forderte auch die FDP-Verteidigungspolitikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann: „Ich glaube, dass es Zeit ist, dass die beiden miteinander ins Vier-Augen-Gespräch kommen“, sagte die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses der Mediengruppe Bayern. „In diesen angespannten Zeiten kann es auch unter Freunden zu Missverständnissen kommen“, sagte sie weiter.

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