Auf den ersten Blick ist alles wie immer. Am Dienstagvormittag stehen auf dem Hauzenberger Marktplatz die Standler. Mehrere Metzger und Bäcker aus der Umgebung sind mit ihren Verkaufswagen gekommen. Auch Lars Alcoat aus Obertrum im Salzburgischen hat die weite Anreise nicht gescheut. Er bietet eine reiche Auswahl an Käsespezialitäten an seinem langen Verkaufsstand an.
Alle Hände voll zu tun haben derweil Maximilian Pletl und seine Mitarbeiterinnen Silvia Perl und Katharina Kraus. Erdbeeren und Tafeltrauben, Mango und Pflaumen, der erste heimische Spargel der Saison, Bärlauch, frischer Spinat – es gibt nichts, was es nicht gibt.
Von einem Engpass in der Versorgung könne keine Rede sein, sagt der Juniorchef von "Früchte Max Pletl" aus Kirchberg im Wald. Eher das Gegenteil sei der Fall: Weil die Gastronomie in weiten Teilen weggebrochen sei, sagt Maximilian Pletl, sei die Versorgung sogar noch besser.
Auf drei Wochenmärkten bietet die Firma ihr Sortiment an – und das soll auch so bleiben. Denn die Verkäufer müssen auf den momentan geforderten Sicherheitsabstand zur Kundschaft nicht extra achten. Der ergibt sich von selbst, wenn sie die Tüten mit Obst und Gemüse über den Marktstand reichen, der gut 1,50 Meter breit ist. Für Maximilian Pletl steht daher fest: "Wir kommen so lange, bis es verboten wird".
Danach sieht es derzeit nicht aus. "Nachdem es zunächst seitens des Landratsamtes noch keine Klärung gab, ob Wochenmärkte zur Grundversorgung zählen oder zu Veranstaltungen, ist jetzt klar: Wochenmärkte bleiben bis auf Weiteres geöffnet. Das gilt auch für den Hauzenberger Wochenmarkt", erklärt Bürgermeisterin Gudrun Donaubauer. Sie hat mit den Standbetreibern gesprochen und erfahren: "So weit es ihnen möglich ist, werden sie weiterhin kommen".
− red
Mehr zu diesem Thema lesen Sie in Ihrer Mittwochs-Ausgabe der Passauer Neuen Presse (Hauzenberg) vom 18. März 2020.
