Die Lindenallee in Teisendorf ist in die Jahre gekommen und soll erneuert werden. Einige Bäume mussten bereits entnommen werden, für andere ist dies in den nächsten Jahren aufgrund des allgemeinen Zustands wahrscheinlich. Jetzt hat sich der Bau- und Umweltausschuss mit dem Thema beschäftigt und dabei mehrere Vorgehensweisen zur Erneuerung diskutiert. Vorausgegangen war eine Vor-Ort-Besichtigung, an der neben den Ausschussmitgliedern auch Bürgermeister Thomas Gasser und Bauamtsleiter Theo Steinbacher teilbenommen haben. In der anschließenden Sitzung war man sich einig, dass eine Erneuerung dringend vonnöten ist und dass diese möglichst als Kompletterneuerung in einem Schritt vorgenommen werden soll. Zwei andere Varianten, nämlich eine Erneuerung in zwei oder drei Abschnitten oder die schrittweise Entnahme von Bäumen, die in einem schlechten Zustand sind kombiniert mit entsprechenden Nachpflanzungen wurden als wenig zielführend gesehen.
Allee inzwischen vielbefahrene Straße
Die Lindenallee in Teisendorf wurde im Jahre 1904 angepflanzt als besondere Markierung des Weges von der Ortsmitte hin zum damals neu erbauten Krankenhaus. Die Verkehrsverhältnisse waren damals ganz anders als heute. Inzwischen ist die Lindenallee durch die Ausweitung der Bebauung des Orts gegen Süden und Südwesten eine vielbefahrene Straße geworden, nicht nur für Pkw-, sondern auch für den Lkw-Verkehr. Dieser neuen Situation muss bei einer Erneuerung Rechnung getragen werden. Durch die unmittelbare Nähe von Seniorenheim (ältere Spaziergänger), Schule und Pausenhof sowie den vielen Parkplätzen in und an der Allee hat das Thema der Verkehrssicherung wegen der Gefahr durch herabfallende Äste an Brisanz gewonnen und fordert bei den alten Bäumen einen hohen Beobachtungs- und Pflegeaufwand, um trockene oder abbrechende Äste rechtzeitig zu erkennen und zu beseitigen.
Die Allee umfasse derzeit noch 34 Bäume, so Bauamtsleiter Steinbacher. Deren Stammdurchmesser weise eine große Spreizung auf, zwischen rund 30 und rund 80 Zentimetern. Dies lasse vermuten, dass die heute vorhandenen Bäume nicht alle aus der Erstanpflanzung vor gut 120 Jahren stammen, sondern manche wahrscheinlich später nachgepflanzt wurden. Ursprünglich bestand die Allee mit Sicherheit aus noch mehr Bäumen. Einige mussten bei der Anlage von Straßen oder bei anderen baulichen Vorhaben entnommen werden. Auch dürfte die Allee ursprünglich etwas länger gewesen sein. An beiden Enden (zur Poststraße und zur Vogelau hin) deuten von der Hauptallee etwas abgesetzte Bäume darauf hin. Sechs Altbäume mussten in den letzten vier Jahren bereits schadensbedingt gefällt werden. An fünf Stellen wurden junge Bäume nachgepflanzt. An einer Stelle wurde noch keine Nachpflanzung vorgenommen.
Ein beachtlicher Teil der noch vorhandenen 28 Altbäume ist in keinem guten Zustand. Die Bäume sind vor allem durch unsachgemäße Kronenschnitte stark verunstaltet. Dies kann man derzeit im unbelaubten Zustand sehr gut sehen. Die Schnittmaßnahmen haben vorrangig die Verkehrssicherung sowie die Freihaltung der Fahrbahn für große Fahrzeuge und nicht die Ausformung gleichförmiger Kronen im Blick gehabt. Deshalb haben inzwischen einige Bäume eine säulenförmige Form, weit entfernt von dem Habitus und der Form einer ausladenden Lindenkrone. Zudem haben laut Experten wiederholte Grabungsmaßnahmen, Straßenverdichtung- oder Zupflasterung sowie Salzbelastung im Winter die Bäume geschwächt. Bei starkem Wind und Sturm brechen immer wieder unkontrolliert Äste ab. Dies kann auch eine Folge der drastischen Rückschnitte sein. Denn neu ausgetriebene Äste haben eine deutlich schlechtere Anbindung an den Stamm als ursprünglich primäre Äste.
Alle Ausschussmitglieder sprachen sich für die Entnahme der Bäume und die Nachpflanzung mit Winterlinden einer einheitlichen Sorte aus, die für den Anpflanzung im innerstädtischen Bereich geeignet ist. Man könne sich hier an der sogenannten GALK-Liste (Gartenamtsleiterkonferenz) informieren, die Sorten empfiehlt, die sich als Straßenbegrünung geeignet erwiesen haben, so Steinbacher. Bei einer kompletten Erneuerung in einem Schritt könnte man den typischen Alleecharakter am besten erzielen, weil alle neuen Bäume das gleiche Alter und die gleiche Pflanzqualität hätten und aus derselben Quelle bezogen werden könnten. Dies würde auch Haftungsfragen einfacher machen, so Bürgermeister Thomas Gasser. Zudem hätte man einen einmaligen Arbeitsaufwand und könnte eventuelle Schäden, die durch die Fällung und Pflanzung entstehen, in einem Arbeitsvorgang beseitigen. Gasser schlug vor, zu prüfen, ob man an prägnanten Stellen der Allee zwei bis vier alte, noch gesunde Bäume mit schöneren Kronen stehen lassen könnte, die auf die alte Lindenallee hinweisen würden.
Die Empfehlung des Bau- und Umweltausschusses an den Gemeinderat wird in einer der nächsten Ratssitzungen auf die Agenda kommen. Sobald der Gemeinderat einen Beschluss gefasst hat, können die Pläne zur Erneuerung der Lindenallee konkretisiert werden.
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