Malching
Gefahrenzone Mühlbachbrücke

Linienbus muss Umweg fahren, weil marode Brücke einstürzen könnte – Neubau beschlossen

09.02.2022 | Stand 20.09.2023, 5:01 Uhr

Mehr als sechs Tonnen Achslast hält die Nündorfer Mühlbachbrücke nicht mehr aus, sonst könnte sie einkrachen. Bürgermeister Georg Hofer plädiert daher für eine unverzügliche Erneuerung. −Foto: Brandl

Sechs Meter machen dem Malchinger Bürgermeister Sorgen. So lang ist die Brücke über den Mühlbach im Ortsteil Nündorf. Denn hier lauert Lebensgefahr.

Diese Brücke ist nämlich so marode, dass sie nun abgerissen und ersetzt werden muss. Das wird die Gemeinde eine schöne Stange Geld kosten, auf 150.000 bis 200.000 Euro schätzt Ortschef Georg Hofer die Kosten für den neuen Brückenneubau.

Aber es muss sein, schon jetzt muss beispielsweise der Linienbus einen Umweg fahren, weil er Gefahr läuft, dass die Brücke unter seiner Achslast einstürzen könnte.


Die Erneuerung der Mühlbachbrücke war großes Thema in der jüngsten Gemeinderatssitzung. Bereits vor Jahren erfolgte wegen fehlender Nachweise über die Tragfähigkeit eine Tonnagebeschränkung auf sechs Tonnen Achslast. Bei der letzten Brückenprüfung 2017 wurde der Zustand der Brücke mit kleineren Schäden noch als befriedigend eingestuft. Denn diese Schäden hatten keinen Einfluss auf die Standsicherheit und Gebrauchsfähigkeit der Brücke. Bis jetzt nicht!

Weil die Mühlbachbrücke die Anbindung von der Mühlbachstraße in die Staatsstraße 2116 nach Rotthalmünster und nach Passau ist und dadurch gut frequentiert wird, musste man jetzt allerdings feststellen, dass immer wieder auch schwere Fahrzeuge die marode Brücke passieren. Deshalb wurde ein Statiker beauftragt, die Tragfähigkeit der Brücke zu überprüfen. Sein Ergebnis: Die Befahrung mit schweren Fahrzeugen kann zu erheblichen Schäden bis hin zum Totalversagen der Brücke führen. Die Tragfähigkeit ist nur für eine Achslast von maximal sechs Tonnen ausreichend – allein ein Zwei-Achsen-Standard-Bus bzw. Linienbus hat aber eine Achslast von acht bis neun Tonnen! Im Klartext: Die Brücke kann jederzeit einstürzen, wenn sie mit mehr als sechs Tonnen befahren wird. Eine Erneuerung ist daher unumgänglich. Auch wird im Prüfbericht darauf hingewiesen, dass infolge von Starkregenereignissen durchaus eine Gefährdung für die Brücke in ihrem jetzigen Zustand bestehen kann.

Der Gemeinderat beschloss deshalb einstimmig, die Erneuerung der Brücke unverzüglich in Angriff zu nehmen Die Verwaltung wurde beauftragt, Angebote für die Planung einzuholen und die Fördermöglichkeiten abzuklären. Auch regte der Gemeinderat an, die Brückeneinfahrt zu verbreitern. Gleichzeitig hat der Statiker empfohlen, zur Sicherstellung der Verkehrssicherheit ein Brückengeländer als Ersatz für die Leitplanken anzubringen. Hierfür wäre eine beidseitig neue Brückenkappe mit Geländer einzubauen.

Es werde wohl, so schätzt Bürgermeistern Hofer, noch ein bis eineinhalb Jahre dauern, bis die neue Mühlbachbrücke steht. Bis dahin werden der Linienbus und alle anderen schweren Fahrzeuge weiter einen Umweg fahren müssen, um dem Gefahrenherd auszuweichen.

− st