Wrackteile eines Militärflugzeugs will der AfD-Landtagabgeordnete Ralf Stadler am Dreisessel gefunden haben. Nun will er eine Gedenksäule errichten. Das Landeskommando Bayern ist zurückhaltend.
Wollten Sie schon immer wissen, welche Hobbys AfD-Politiker haben? Ralf Stadler, Mitglied des Bayerischen Landtags, ist "Freizeit-Geschichtsforscher", "Hobby-Sondengeher" und "Freizeit-Pilot", wie er in einer Pressemitteilung kundtut. Allen drei Leidenschaften frönte der Tittlinger am Dreisessel – er will in unwegsamem Gelände die Wrackteile eines deutschen Militärflugzeugs gefunden haben, das dort im Zweiten Weltkrieg abgestürzt sei. Um den "seit 80 Jahren vergessenen Verunglückten ein würdiges Gedenken zu schaffen" plant Stadler, der offenbar auch eine künstlerische Ader hat, eine "Gedenksäule aus Flugzeugaluminium" anzufertigen, die künftig am Dreisessel an das Unglück erinnern soll.
Das Landeskommando Bayern ist die oberste Kommandobehörde der Bundeswehr im Freistaat Bayern. Laut Verteidigungsministerium wäre ein solches Gedenken nur nach "sehr umfangreicher Prüfung" angemessen. "Das Dritte Reich kann keine Tradition in der Bundeswehr begründen", wie ein Sprecher auf PNP-Anfrage betont. Ob die Verunglückten am Dreisessel – es soll sich um acht bis zehn Luftwaffenangehörige handeln – als Vorbild taugen oder aber in Verbrechen verwickelt gewesen seien, müsse deshalb erst untersucht werden.