Der FC Vilshofen feiert an diesem Wochenende sein 100-jähriges Jubiläum. Das Geburtstagsgeschenk könnte nicht größer ausfallen – nämlich ein neues Fußballstadion mit allem Drumherum. Am Sonntag wird es eingeweiht. Mit Klaus Augenthaler als Ehrengast, ist er doch schließlich Namenspate des Stadions. Der Vilshofener Anzeiger sprach mit dem Vorsitzenden Eduard Kurz über 100 Jahre voller Höhen und Tiefen und den Wunsch nach einem sportlichem Aufschwung.
Zum 100. Geburtstag ein neues Stadion – ein Traum, oder?
Eduard Kurz: Richtig, wir erhalten ein neues Stadion. Das haben wir uns nicht gewünscht, vielmehr fiel es uns durch den Umzug der Berufsschule auf unser ehemaliges Gelände in den Schoß. Zweifelsohne – das ist für uns ein großer Gewinn.
Und dann kommt auch noch Weltmeister Klaus Augenthaler zur Einweihung.
Es freut uns, in unserer 100-jährigen Geschichte einen so prominenten Fußballer aus der eigenen Jugend hervorgebracht zu haben. Der Anstoß, das Stadion nach ihm zu benennen, kam aus dem Stadtrat und er war einverstanden, als man ihn fragte. Den engen Kontakt zum Heimatverein zu halten, war bei seiner Karriere offenbar schwierig. Aber er kommt immer wieder mal, das freut uns!
Drittes Geschenk zum Jubiläum: Am 25. August um 16 Uhr läuft der FC Bayern im Stadion ein.
Ja, wir werden wirklich reichlich beschenkt, was uns gleichzeitig enorm viel Vorbereitungen abverlangt. Den großen FC Bayern bei uns haben zu dürfen, passiert nur alle paar Jahrzehnte. Zuletzt war das 1998 der Fall zu einem Sternstunden-Spiel. Dann gab es die Ablösespiele für Klaus Augenthaler und Fred Arbinger, den zweiten Profifußballer, den der FC hervorgebracht hat. Der FC Bayern kommt offiziell im Rahmen der Aktion, bei der der FCB Traumspiele für die Fanclubs vergibt. In diesem Jahr ist Rot-Weiß Vilshofen zum Zug gekommen.
Ein Blick in die Geschichte des FC Vilshofen: Das hört sich alles so nach großen Erfolgen an, gleichzeitig muss man feststellen, dass die 1. Mannschaft gerade einmal in der Kreisliga spielt.
Das ist richtig, sportlich gesehen sind wir durch ein langes Tal gegangen und hoffen nun wegen des neuen Umfelds auf viel Schwung. Wir können nicht mehr von den großen Erfolgen in den 70-er und 80-er Jahren zehren. Ich sehe den FC auf einem guten Weg, schließlich haben wir rund 150 aktive Fußballer, von der F-Jugend bis zu den Senioren. Bei den sechs Jugendmannschaften kommen wir ohne Spielgemeinschaften aus. Da hat sich Jugendleiter Daniel Zacher mächtig reingehängt.
Was waren denn die größten sportlichen Erfolge in der langen Geschichte des FCV?
Der FC hat über 20 Jahre lang in der Bayernliga bzw. Landesliga gespielt. 1978 und 1981 war der FCV Meister der Landesliga Bayern-Mitte. 1979 hat man sich für den DFB-Pokal qualifiziert.
Schöne Zeiten, aber auch schwierige Zeiten?
Das stimmt. Schulden türmten sich auf. So ein hochklassiger Spielbetrieb erfordert enorme Finanzmittel. Trotz der sportlichen Erfolge stieg nicht unbedingt der Beliebtheitsgrad des Vereins, da irgendwie die Bodenhaftung verloren ging. Heute stehen wir anders da. Die Finanzen sind geordnet, wir haben uns beim Bau des neuen Clubheims mit viel Eigeninitiative eingebracht. Vielleicht gelingt uns auch noch der sportliche Erfolg, also ein Aufstieg in die Bezirksliga, noch besser in die Landesliga. Es muss unser Ehrgeiz sein, in der selben Liga wie Passau, Hauzenberg und Waldkirchen zu spielen.
Kommen wir zum Fest an diesem Wochenende. Was ist alles geplant?
Gestartet wird am Freitag mit der Bayern 1 Disco. DJ Martin Pohlens und Moderatorin Ulla Müller werden im Festzelt, in das rund 1000 Leute passen, für Stimmung sorgen. Da kann jeder zu den Hits aus den 70-, 80- und 90-er Jahren abtanzen. Es geht um 21 Uhr los.
Und am Samstag?
Da wird das allererste Mal auf dem Rasen Fußball gespielt! Ab 13 Uhr treten die Fußballvereine aus dem Stadtgebiet gegeneinander an. Um 17 Uhr spielt die AH gegen die Allstars des FC Vilshofen. Jeder kann kommen, es wird kein Eintritt verlangt. Und am Abend gibt es im Festzelt Ehrungen. Vier Mitglieder werden zu Ehrenmitgliedern ernannt – sie wissen noch nichts von ihrem Glück.
Höhepunkt ist am Sonntag mit dem offiziellen Festakt?
So ist es. Um 9.30 Uhr stellt sich der Jubiläumszug mit 33 Vereinen auf und zieht dann los, um 10.30 Uhr feiern wir auf dem Spielfeld einen ökumenischen Gottesdienst mit kirchlicher Segnung des Stadions. Mit von der Partie ist unser Klaus Augenthaler.
− hr
Mehr lesen Sie im Vilshofener Anzeiger vom 30. Mai.
