Ruhpolding
Fritz-Fischer-Loipe besteht Test mit Bravour

Ruhpolding hat neue Strecke für den Breitensport erhalten – Hunderte Besucher auch am "Frühlingsanfang"

24.03.2021 | Stand 21.09.2023, 4:54 Uhr
Christiane Giesen

Reger Betrieb herrschte auch noch am stark verschneiten "Frühlingsanfang" am vergangenen Samstag auf der neuen Fritz-Fischer-Loipe. −Fotos: Giesen

Zum "Frühlingsanfang" am vergangenen Wochenende bewies der Nutzerandrang auf der neuen Fritz-Fischer-Loipe nahe des Biathlon-Leistungszentrums in der Laubau, wie wichtig die kleine Langlaufstrecke gerade für die Einheimischen ist. Auf Anregung von VRB-Gemeinderatsmitglied Sepp Zeller war die Fritz-Fischer-Loipe sehr kurzfristig im Dezember in Betrieb genommen worden.

Die 5,8 Kilometer lange Loipe führt von der Sichinger Wiese vom Parkplatz des Biathlonzentrums in Richtung Laubau an der Traun entlang. Nach einer Kurve auf der Wiese geht es mitten durch den Wald auf der ehemaligen Waldbahntrasse, und in einem Rundweg führt die Strecke zurück zum Parkplatz. Die Loipe ist gerade für Familien sowie Alt und Jung gleichermaßen gut geeignet, weil sie keine schärferen Kurven, steilen Abschnitte oder andere schwer zu bewältigende Situationen enthält.

Nach längeren Überlegungen mit seinem alten Schulfreund Fritz Fischer hatte Sepp Zeller seine Idee der neuen Loipe für den Breitensport Bürgermeister Justus Pfeifer und Paul Höglmüller von den Bayerischen Staatsforsten, über deren Gebiet die Loipe größtenteils führt, unterbreitet. Auch das Einverständnis aller Laubauer Almbauern musste eingeholt werden, deren Hütten auf dem Gelände stehen. Mit der Gemeinde wurde erst einmal ein Probejahr verabredet. Bei gutem Erfolg sollte die Gemeinde im kommenden Winter noch für eine entsprechende Infrastruktur sorgen, zum Beispiel für Toiletten oder für Brotzeitmöglichkeiten für die Loipennutzer.

Nach all den Vorbereitungen waren die eigentlichen Arbeiten für die neue Loipe schnell erledigt, erzählen Zeller und Fischer im Gespräch mit der Heimatzeitung. Wenige, ohnehin schon morsche Eschen und ein paar Baumstümpfe mussten aus Sicherheitsgründen entlang der Trasse entfernt werden – Arbeiten, die Zeller und Freunde selbst ausführten. Die Raupenfahrer der Gemeinde sorgten während der vergangenen drei Monate bei genügend Schnee zuverlässig für das Präparieren der Loipe.

"An allen Tagen, wo das Langlaufen möglich war, nutzten die Loipe Hunderte von alten und jungen Leuten", freut sich Fritz Fischer. Nach seiner aktiven Zeit als höchst erfolgreicher Biathlet hat der 66-Jährige seit fünf Jahren die "Moasalm" für sich und seine Familie gemietet und verbringt hier gerne seine freien Tage. Die "Laubauer Maisalm", wie die Moasalm offiziell heißt, gehört seit gut 300 Jahren zum Großgstatter Hof von Sepp Zeller in Gstatt.

Fritz Fischer ist bis heute auch in Ruhpolding mit seinem Biathlon-Camp sehr aktiv und "infiziert" selbst Laien mit der Faszination dieser Sportart. Ehrenamtlich engagiert er sich auch für den Breitensport mit Kindertraining oder Langlaufkursen. " Ich bin so dankbar für das, was mir der Sport gegeben hat, dass ich es gerne an die Bevölkerung zurückgeben möchte", so der Gewinner der Goldmedaille bei den Olympischen Spielen in Albertville 1992. Gerade in Corona-Zeiten sei es wichtig, Kindern und Familien Sport an der frischen Luft zu ermöglichen.