Sulzbach/Inn
Freude über renovierte Stephanuskirche: Bischof kommt am Sonntag zum Fest

12.07.2022 | Stand 20.09.2023, 23:07 Uhr

Im Jahr 2020 wurde die Gesamtrenovierung der Sulzbacher Stephanuskirche abgeschlossen. Darüber freuen sich die Geistlichkeit, der Pfarrgemeinderat, die Kirchenverwaltung und die Pfarrangehörigen. Die Einweihung des Gotteshauses mit Bischof Dr. Stefan Oster wurde durch die Coronakrise bereits zweimal verschoben. Nun aber kann die Einweihung am 17. Juli mit einem Pontifikalgottesdienst und einem Festzug begangen werden. Auf dem Bild im Hintergrund (links) das Schulgebäude und rechts (durch den Kirchturm teilweise verdeckt) der Pfarrhof. −Fotos: Lindmeier

Die gelungene Renovierung der Stephanuskirche wird gefeiert. Am Sonntag, 17. Juli, findet ein Festgottesdienst mit Bischof Dr. Stefan Oster statt.

In den Jahren 2018, 2019 und 2020 ist die katholische Stephanuskirche umfangreich renoviert worden. Mit den Osterfeierlichkeiten 2019 (Hochamt mit Speisenweihe am Ostersonntag und dem Gedenkgottesdienst für die verstorbenen Mitglieder der Feuerwehren Sulzbach/Inn, Eglsee und Eholfing am Ostermontag) fanden damals die letzten Gottesdienste vor der Kirchenrenovierung in Sulzbach statt. Danach wurden die Messfeiern in der St. Vituskirche in Eholfing abgehalten.

Alles kam ander als gedacht

Für die Innenrenovierung war ein Zeitplan bis Ende des Jahres 2019 vorgesehen. Die Renovierungsarbeiten sahen dabei vor, dass die Altäre restauriert, der schadhafte und mit Salpeter durchsetzte Mauerputz abgeschlagen und die Kircheninnenmauer danach wieder neu verputzt werde. Mit den Malerarbeiten wurde anschließend die Kircheninnenrenovierung fortgeführt bzw. zu Ende gebracht. Wenn alles reibungslos verlaufe, dann seien die gesamten Arbeiten bis Mitte Dezember abgeschlossen und man könne sich zu Weihnachten 2019 über eine komplett neu renovierte Kirche freuen, hatten Kirchenpfleger Helmut Absmeier, Pfarrgemeinderatsvorsitzender Christian Schacherbauer und Pfarrer Monsignore Josef Tiefenböck beim Ostergottesdienst 2019 betont. Es sollte anders kommen.

Arbeiten gestalteten sich schwieriger als erwartet

Der Zahn der Zeit hatte an der Sulzbacher Pfarrkirche genagt. Die letzte Renovierung unter Pfarrer August Wenninger lag fast 50 Jahre zurück. So wies die Außenmauer viele Dämmflecken und Mauerschäden auf, sodass eine Gesamtrenovierung der Sulzbacher Stephanuskirche anstand. Im Rahmen der Außenrenovierung wurde um das Kirchengebäude eine Drainage gelegt, damit das Mauerwerk danach auf trockenem Grund stehe. Aber nicht nur das Mauerwerk, sondern auch der Dachstuhl wurde in diese Außenrenovierung einbezogen.

Die Renovierungsarbeiten gestalteten sich allerdings aufgrund vorher nicht sichtbarer Schäden, etwa dem Hausschwammbefall an mehreren tragenden Holzteilen, schwieriger und führten schließlich auch zu einer Zeitverzögerung bei den Zimmererarbeiten. Es mussten zusätzlich 20 Zerrbalken und auch zusätzliche Mauerauflagerhölzer im Langhaus ausgewechselt werden. Weiter war der Dachstuhl im Bereich des Presbyteriums stärker beschädigt als vorher angenommen. Mit den Malerarbeiten konnten dann die Außenrenovierungsarbeiten im Oktober 2018 abgeschlossen werden.

Rund eine Million Euro kostete die Renovierung

Erfreulicherweise lief bei der Innenrenovierung fast alles nach Zeitplan und so konnte am 15. Dezember 2019 das traditionelle Sulzbacher Adventssingen wieder in der neu renovierten St. Stephanuskirche abgehalten werden. Lediglich die Restaurierung der Altäre fand erst 2020 statt. Damit war die Sanierung abgeschlossen.

Laut Kirchenpfleger Helmut Absmeier war die Renovierung "letztlich doch etwas aufwendiger als ursprünglich erwartet". Neben den zusätzlichen Balken, die bei der Außenrenovierung im Dachstuhl ausgetauscht werden mussten, seien auch bei der Innenrenovierung nicht geplante Arbeiten angefallen. Statt der vorgesehenen 900000 Euro mussten für die gesamte Renovierung rund eine Million Euro aufgewendet werden – mit einem Eigenanteil von zirka 200000 Euro. Besonders stellt Absmeier die Eigenleistung der Pfarrangehörigen heraus, die er mit einer Kosteneinsparung von rund 10000 Euro ermittelte.

Große Spendenbereitschaft der Gläubigen

Eigentlich sollte am 19. Juli 2020 die feierliche Einweihung des Gotteshauses durch Bischof Dr. Stefan Oster stattfinden. Die Corona-Situation ließ dies aber nicht zu. So verhielt es sich auch mit dem zweiten Termin, den Pfarrer Monsignore Josef Tiefenböck auf 6. Juni 2021 festgelegt hatte. Nun haben die Pfarrangehörigen und auch die Ortsvereine von Sulzbach/Inn, Eglsee und Eholfing den 17. Juli 2022 in ihrem Kalender groß vermerkt.

Seit Weihnachten 2019 konnten die Gottesdienste wieder in der Sulzbacher Pfarrkirche, wenn auch über einen längeren Zeitraum nur mit den entsprechenden Corona-Einschränkungen, gefeiert werden.

Sulzbach ist, wie Pfarrer Monsignore Josef Tiefenböck betont, eine lebendige Pfarrgemeinde und die Gläubigen bilden hier einen großen Baustein. Der Geistliche hebt vor allem den großen Zusammenhalt in der Pfarrei Sulzbach/Inn hervor. Dies unterstreiche auch einmal mehr die Spendenbereitschaft. Man stehe zur Stephanuskirche und freue sich gemeinsam über das neu renovierte Gotteshaus – und somit auch auf die Einweihung mit Bischof Stefan Oster am 17. Juli.

Großes Fest mit Bischof Oster

Zum Abschluss der Gesamtrenovierung wird für Sonntag, 17. Juli, eingeladen. "Der Pfarrgemeinderat, die Kirchenverwaltung und das Seelsorgeteam freuen sich, dass die Pfarrkirche St. Stephan in Sulzbach in den letzten Jahren so wunderschön renoviert worden ist", schreibt Pfarrer Monsignore Josef Tiefenböck im Pfarrbrief. "Jetzt dürfen wir alle beteiligten Firmen und Betriebe, alle Vereine und Gruppierungen der Pfarrei und die gesamte Bevölkerung herzlich zum Dankesfest des Abschlusses der Gesamtrenovierung einladen. Der H.H. Bischof Stefan wird zu diesem Anlass selbst kommen und den Festgottesdienst mit uns feiern."

Die Feierlichkeiten beginnen am Sonntag, 17. Juli, um 9 Uhr mit dem Festgottesdienst in der Pfarrkirche St. Stephan mit Bischof Dr. Stefan Oster, anschließend werden Grußworte gesprochen. Für 10.30 Uhr ist ein Festzug durch das Dorf (von der Kirche runter bis zur Einmündung Bergingerstraße und dann wieder den gleichen Weg zurück zur Mehrzweckhalle) vorgesehen. Kirchenpfleger Helmut Absmeier bittet darum, die Häuser entlang dieses Festzuges zu schmücken. Ab 11 Uhr ist Festbetrieb in der Mehrzweckhalle.

HISTORIE

Sulzbach ist eine der ältesten Pfarreien Ostbayerns. Im Jahr 788 hatte laut urkundlicher Erwähnung ein Priester Alto eine von ihm erbaute Kirche zu Ehren des Hl. Stephanus dem Bischof Waldrich von Passau übergeben. 1188 wurde Sulzbach dem Kloster Vornbach zugeordnet. Seit 1974 gehört die Pfarrei Sulzbach/Inn zum Pfarrverband Ruhstorf.

Die heutige spätgotische Pfarrkirche St. Stephanus stammt aus dem 15. Jahrhundert. 1970 wurde ein Um- und Anbau vorgenommen. Eindrucksvoll ist das Netzrippengewölbe im Inneren des Gotteshauses. Der Hochaltar stammt aus dem Jahr 1667.

1988 konnte die Pfarrei Sulzbach das 1200-jährige Jubiläum der Stephanuskirche feiern. Anlässlich dieses Jubiläums wurde auch eine Chronik herausgegeben und der damalige Pfarrer Siegfried Herböck hatte dazu ein Sulzbacher Stephanuslied getextet.