Ja, das ist dann der Moment, in dem der Fasching wirklich Fasching ist: Wenn die, die sonst so ernst vor ihrer Gemeinde stehen oder mit der Würde ihres Amts auf dem Chefsessel im Rathaus sitzen, wenn die dann mal so richtig albern sind. Es wird gekichert und gelacht im Falter-Saal in Regen beim Faschingsball des Pfarrverbands Regen-Langdorf, als Stadtpfarrer Prälat Ludwig Limbrunner übers Parkett tänzelt, neckisch ein Bein anhebt und den Unterschenkel kreisen lässt. Auf dem Kopf trägt er eine Perücke des Modells "Blitzeinschlag", was die Gaudi für die Zuschauer noch steigert.
Der Auftritt gehörte zum Wettbewerb unter den Regener Klerikern. Neben Limbrunner traten Ruhestandspfarrer Josef Göppinger, die Pfarrvikare Andreas Artinger und Martin Guggenberger an, und weil die Ökumene auch im Fasching hochgehalten wird, durfte evangelischer Pfarrer Matthias Schricker ebenfalls mitmachen bei dem Wettbewerb – und er holte sich auch noch das Sieger-Weißbier.
Für Andreas Artinger, den Faschings-Motor der Pfarrei, erfüllte sich ein kleiner Traum. Weil Prinz Claus I. , der kurvensichere Autoflüsterer zu Kaltenbrunn, verhindert war, durfte Artinger einspringen und mit Daniela II., der temperamentvollen Jubiläumsregentin, den Prinzenwalzer aufs Parkett zaubern. Und noch eine Premiere gab es, erstmals war Landrätin Rita Röhrl unter den Gästen des Pfarrballs. Stammgäste sind ja Regens Bürgermeisterin Ilse Oswald und ihr Langdorfer Kollege Otto Probst, der einen Faschingsmarathon hinlegte: Am Nachmittag Faschingszug in Langdorf, abends dann Pfarrball. Stark vertreten war wieder die evangelische Gemeinde, die mit mehreren Meistern Eder und noch mehr Pumuckln vertreten war.
− luk
Pfarrvikar Andreas Artinger: Einmal als Prinz auf dem Parkett.
Pfarrball ökumenisch: evangelischer Pfarrer Matthias Schricker.
Kostümiert: Pfarrvikar Guggenberger, Stadtpfarrer Limbrunner.
Wallfahrt mit Hindernissen: Es dauerte, bis sich die Pfarrfamilie auf den Weg in Richtung Rinchnach aufmachte. Da konnte nicht mal Bischof Stefan Oster alias Max Lösl (rechts, verkleidet als Kater Sylvester) den Regenern auf die Sprünge helfen. Das Bühnenbild stammte von Tina Feilmeier.
"Wir kommen wieder!", meinten die scheidenden Bürgermeister Oswald und Probst.
