Tyrlaching
Flut: Große Hilfsbereitschaft in Tyrlaching

Freiwillige verstärken die Reihen der Feuerwehrleute – Bauern spenden und liefern Silosäcke

31.08.2021 | Stand 21.09.2023, 21:43 Uhr

Mit vereinten Kräften stemmen sich Feuerwehrleute aus Tyrlaching und aus Freutsmoos gegen die schlammigen Fluten. Bauern liefern Silosäcke an, die hier als Sandsäcke zur Absicherung der Grundstücke und Keller ausgelegt werden. −Fotos: FFW

Der Starkregen in der Nacht zum Montag und am Montagvormittag hat schnell Überflutungen an vielen Stellen im Süden des Landkreises Altötting und im angrenzenden Landkreis Traunstein ausgelöst.

In Tyrlaching gab es vor allem Überflutungen im Südosten des Dorfgebiets, nämlich in der Hochgern- und Hochfellnstraße. Markus Aicher, Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Tyrlaching, schilderte auf Anfrage der Heimatzeitung die Entwicklung und den Einsatz am Montag.

Demnach sammelte sich am Morgen Oberflächenwasser aus der Umgebung, aus Richtung Emmering, und bildete auf einer Wiese einen See. Im Laufe des Montagvormittags wurde der See immer größer und das schlammige Wasser begann über den Auweg und dessen Verlängerung in die unterhalb liegende Siedlung an Hochgern- und Hochfellnstraße zu laufen. Die Siedlungsstraßen wurden zu Bächen und das Wasser umspülte auch sechs Häuser und drang in Keller ein. In der Hochfellnstraße erreichte der Wasserstand 40 Zentimeter über der Fahrbahn, in der Hochgernstraße war es etwas weniger.

Drei Keller ausgepumpt

Gegen 10.30 Uhr wurde die Freiwillige Feuerwehr Tyrlaching alarmiert. Mehr als 30 Feuerwehrleute versuchten, an möglichst vielen Stellen gleichzeitig schnelle Abhilfe zu schaffen. Drei Keller wurden ausgepumpt. Mit fünf Pumpen wurde zur Entlastung Oberflächenwasser aus den Straßen über Schlauchleitungen in eine Wiese abgeleitet, wo es keinen Schaden mehr anrichten konnte. Gullys wurden freigemacht, um hier den Abfluss zu gewährleisten.

Zum weiteren Schutz wurden Keller und Grundstücke mit Sandsäcken abgesichert. Die Gemeinde Tyrlaching verfügt über keinen eigenen Bauhof. Der schnellste Weg, um an Sandsäcke zu kommen, bestand darin, Silosäcke von umliegenden Bauernhöfen zu holen. Die Bauern ließen sich nicht lange bitten, luden umgehend eigene Paletten mit Silosäcken auf Frontlader und fuhren sie in die Hochgern- und Hochfellnstraße. Feuerwehrleute, Bauern und andere freiwillige Helfer luden die 80 Zentimeter langen und zehn Zentimeter dicken Säcke ab und verteilten annähernd 150 Stück in den Straßen und auf den Grundstücken.

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