Ex-Kommandeur sorgt in Afghanistan für Sicherheit

Oberst a.D. Maximilian Eder arbeitet im GIZ-Sicherheitsbüro

08.03.2018 | Stand 08.03.2018, 4:00 Uhr

Referent Maximilian Eder (Mitte) mit den Ehrengästen und Organisatoren (von links): Oberstleutnant d.R. Johann Saller; Heinz Pfeffer, Oberstleutnant a.D. Günther Arend, MdL Alexander Muthmann, Oberstarzt a.D. Dr. Reinhard Erös, Hauptmann d.R. Josef König, und Bürgermeister Otto Probst. − Foto: Hauf

Regen. Oberst a.D. Maximilian Eder hat auf Einladung der Kreisgruppe Bayerwald im Verband der Reservisten der Deutschen Bundeswehr e.V. von seinen Einsätzen bei der Nato in Brüssel und Georgien während seiner aktiven Dienstzeit berichtet. Im September 2016 beendete er seine Dienstzeit als Berufssoldat, seit November 2017 arbeitet er für die Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) in Afghanistan. Als Stellvertretender Leiter des Sicherheitsbüros in Kabul eingesetzt, schilderte er aktuell die Ereignisse in Afghanistan.

Der Kreisvorsitzende der Bayerwald-Reservisten, Oberstleutnant der Reserve (d.R.) Johann Saller freute sich über das große Interesse. In seinem Grußwort bezeichnete er die offensichtlichen Ausrüstungsprobleme der Bundeswehr als "katastrophal".

Max Eder, der ehemalige Kommandeur des Regener Panzergrenadierbataillons 112, war sechs Jahre bei der Nato in Brüssel und zuletzt dreieinhalb Jahre als Nato-Verbindungsoffizier in Tiflis/Georgien eingesetzt. Seit November letzten Jahres arbeitet er für die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) als Stellvertretender Leiter des Sicherheitsbüros in Kabul/Afghanistan. Die GIZ ist für das Bundesministerium für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und das Auswärtige Amt tätig. Über diese fordernden und interessanten Aufgabenbereiche berichtete er seinen äußerst aufmerksamen Zuhörern. Georgien sei eines von fünf Ländern, die in einem speziellen Status als "Nato-Partner", als "Enhanced Operational Partner" (EOP) mit dem Ziel einer künftigen Mitgliedschaft eng mit der Nato zusammenarbeiten. Allein schon aufgrund der geostrategischen Lage sei Georgien ein wichtiger Partner. Georgien habe dabei schon "große Fortschritte" gemacht und Eder zeigte sich zuversichtlich, dass Georgien in absehbarer Zeit ein vollwertiges Nato-Mitglied sein wird.

"Ist der kalte Krieg wirklich vorbei?" Diese Frage stelle sich doch jedem, der den Blick auf die derzeitigen Kriege und Konflikte in der Welt richte, meinte er. Terroristen seine eine "ständige Bedrohung mitten unter uns!" und der Cyber-War, die Spionage und der Kampf im Internet eine "ständig wachsende Bedrohung!" Der weltweite, illegale Handel mit Waffen aller Art sein einfach nicht vollständig zu kontrollieren, so Eder. Die Korruption sei in vielen Ländern der Erde, nicht nur in Entwicklungsländern, ein "ganz großes Problem". Auch in Afghanistan sei dieses Problem leider nach wie vor weit verbreitet.

Die Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit ist in über 130 Ländern weltweit aktiv und setze sich für nachhaltige Projekte in den Bereichen: Sozial, ökologisch, wirtschaftlich und politisch ein. Neben dem Hauptquartier in Kabul betreibt die Gesellschaft zehn Provinzbüros im Norden des Landes. 80 Prozent der Bevölkerung lebe von der Landwirtschaft, und so sei ein Großteil der Projekte in diesem Bereich angesiedelt. Als "Risk-Management-Leiter" ist Eder in erster Linie für die Sicherheit der rund 1300 Mitarbeiter der GIZ und darüber hinaus von Hunderten von Mitarbeitern der Kreditanstalt für Wiederaufbau verantwortlich, die sich mit bis zu 70 ständig überwachten Fahrzeugen in Kabul und vor allem im Norden des Landes bewegen. Er ist überzeugt: "Die Taliban sind allein militärisch nicht endgültig zu besiegen." Der Kampf gegen die seit Jahrhunderten gewachsenen Strukturen und vor allem die allgegenwärtige Korruption werde "erst nach Generationen erfolgreich sein."

Viele der verstrickten Parteien hätten gar kein Interesse an Frieden: "Solange gekämpft wird, fließen die Internationalen Gelder." Die Rückführung von abgelehnten und straffällig gewordenen Asylbewerbern aus Deutschland zurück nach Afghanistan sieht er völlig unproblematisch. "Weite Bereiche des Landes sind absolut sicher", so Eder.

Nach einer äußerst lebhaften Diskussion dankte Oberstarzt a.D. Dr. Reinhard Erös, der sich die Unterstützung des afghanischen Volkes mit der Stiftung "Kinderhilfe Afghanistan" zur Lebensaufgabe gemacht hat, Maximilian Eder für sein "enormes Engagement."

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