Ering
Eringer Feuerwehr feiert ihr 150-Jähriges

Freitagabend wurde in Zeltdisco Party gemacht – Sonntag dann großer Gottesdienst mit Fahnenweihe und vielen Ehrengästen

26.09.2022 | Stand 20.09.2023, 1:44 Uhr

Die beiden Wehren gemeinsam mit den Ehrendamen, der neuen Fahne und Schirmherrn Nikolaus Graf Esterházy im Schöngarten des Schlosses beim Erinnerungsfoto. −Foto: Neuburger

Mit einer Zeltdisco, der Fahnenweihe und der Segnung des neuen Mehrzweckfahrzeuges (MFZ) feierte die Freiwillige Feuerwehr Ering zusammen mit vielen Gästen ihren 150sten Gründungstag.

Am Freitagabend begann das Fest mit einer Zeltdisco. DJ war Leo, der selber ein aktiver Feuerwehrmann in München ist. Um den mehr als 1000 Discobesuchern einen langen Discoabend zu ermöglichen, musste das Festzelt dementsprechend hergerichtet und danach auch wieder für den Festtag am Sonntag vorbereitet werden. Eine Arbeit, bei der sich besonders die jüngeren Vereinsmitglieder, so Vorstand Andreas Preishuber, hervorragend einsetzten und so wurde die Disco auch ein voller Erfolg.

Am Samstag traf man sich, nachdem alles für den Sonntag vorbereitet war, mit der Patenwehr aus Mining zu einem Fotoshooting im Schöngarten des Schlosses, in dem auch am Sonntag der Festakt stattfinden sollte. Nachdem alle Bilder im Kasten waren, war ein kurzer Marsch zum Friedhof geplant, um der verstorbenen Feuerwehrleute zu gedenken. Aufgrund eines Regenschauers wurde das Gedenken kurzerhand in die Pfarrkirche verlegt. Nach einem Gebet von Pfarrer Peter Kieweg gedachten Kommandant Fabian Zhorzel und sein Mininger Kollege Manuel Schwabl der Verstorbenen.

Am Sonntag begann dann der Festtag mit dem Einspielen der Vereine ins Festzelt. Mehr als 40 Feuerwehren von "drent und herent" wurden erwartet. Bereits kurz nach 8 Uhr konnte die Festkapelle, die Marktmusik Mauerkirchen, die ersten Vereine ins Zelt spielen.

Nachdem sich die meisten Teilnehmer mit Weißwurst und Brezn für den Tag gestärkt hatten, bewegten sich kurz nach 9.30 Uhr zwei lange Züge, angeführt von der Marktmusik Mauerkirchen und der Feuerwehrkapelle Ruhstorf, über die Bahnhofsstraße und Passauer Straße zum Schöngarten im Schloss. Dort war der Altar für den Festgottesdienst aufgebaut, den ein großes Kreuz, zusammengefügt aus Feuerwehr-Steckleitern überragte.

Nachdem alle Vereine, Ehrengäste und die vielen Zuschauer ihren Platz gefunden hatten, eröffnete die Marktkapelle mit dem Lied "Hier liegt vor deiner Majestät" den Gottesdienst. Nach dem Eröffnungsgebet segnete Pfarrer Peter Kieweg in Begleitung des neuen Diakons Andreas Ragaller und Pastoralpraktikant Ioan Fechete sowie Eringer Feuerwehrleuten als Ministranten als erstes das neue Mehrzweckfahrzeug der Wehr und dann die Christophorusplakette der Feuerwehrinspektion.

Vor dem Evangelium lasen Kreisbrandmeister Gerold Bauer jun. und Schirmherr Nikolaus Graf Esterházy die Lesungen. Nach der Predigt, in der Pfarrer Peter Kieweg auf die Feiergründe – 150 Jahre, Fahnenweihe und Fahrzeugsegnung – näher einging, erhielt die neue Fahne den kirchlichen Segen. Nachdem Pfarrer Peter Kieweg nach dem Gottesdienst den Segen erteilt hatte, wurden dann noch die Fahnenbänder von Fahnenmutter Anne Bauer, Fahnenbraut Alissia Weiß, Trauermutter Marianne Groß, Patenbraut Lea Kreileder und Patenbraut Sophie Hasiweder gesegnet.

Der 1. Vorsitzende der Wehr, Andreas Preishuber, begrüßte alle anwesenden Ehrengäste und Vereine und forderte schließlich Fahnenjunker Tobias Groß auf, die Fahne aufzunehmen, damit die Ehrendamen nacheinander nach einem kurzen Prolog ihre Bänder an der Fahne anbringen konnten.

Im ersten Grußwort dankte der Kommandant der Patenwehr aus Mining, Hauptbrandinspektor Manuel Schwabl, für die hervorragende Zusammenarbeit über die Grenze hinweg. Aus einer Zusammenarbeit entwickelten sich mit der Zeit richtige Freundschaften. Er überreichte als Erinnerungsgeschenk einen ganz speziellen "Hydranten".

Schirmherr Nikolaus Graf Esterházy erwähnte in seinem Grußwort, dass bereits eine seiner Vorfahrinnen bei der Eringer Wehr als Ehrendame im Einsatz war und er freue sich, Schirmherr sein zu dürfen.

Der Eringer Kommandant Fabian Zhorzel ging in seiner Festrede am Schluss auch auf die Fahne ein: "Wenn ich auf die zweite Seite der Fahne schau‘, dann sind da drei Gebäude abgebildet, die unseren Ort zu was Besonderem machen. Genauso wie die Feuerwehr zu Ering gehört, gehören die zwei Kirchen und das Schloss zu Ering. Das gehört einfach zusammen, eines ohne das andere geht nicht, eines ohne das andere gibt es nicht. Und so freut es uns umso mehr, dass Nikolaus Graf Esterházy ohne zu zögern gesagt hat, er möchte ein Teil von diesem Miteinander in Ering sein."

Zhorzel in seiner Festrede weiter: "Wer sich unsere Fahne schon im Detail angeschaut hat, der hat vielleicht festgestellt, dass darauf etwas ,Rot-weiß-rotes‘ zu sehen ist. Das ist nur ein kleines, aber ganz wichtiges Zeichen für ein besonderes Miteinander. Ein Miteinander über Ortsgrenzen, ja sogar über Landesgrenzen hinaus. Nicht nur Feuerwehrkameraden seid ihr Mininger für uns. Vor Kurzem war ein Bericht in der Zeitung mit der Überschrift ,Der Inn trennt nicht, er verbindet‘. Darin ging es um das, was wir zwei Feuerwehren in den letzten Jahren miteinander aufgebaut haben und was wir heute symbolisch mit der Patenschaft und dem Bändertausch noch einmal bekräftigen und verstärken wollen. Das wirkliche Miteinander kennt keine Grenzen."

Bürgermeister Hans Wagmann gratulierte der Wehr in seinem Grußwort zum 150. Gründungsfest und würdigte ganz besonders das gewaltige Engagement aller Eringer Feuerwehrleute, dieses Fest hervorragend zu gestalten.

MdL Martin Wagle überbrachte auch die Glückwünsche des erkrankten Landrats Michael Fahmüller und versicherte, dass man auch auf Landesebene weiß, was man an den Feuerwehren hat und dass man die Wehren auch dementsprechend unterstützen wird.

Kreisbrandrat René Lippeck danke in seinem Grußwort der Wehr für die gute Zusammenarbeit und überreichte als Glückbringer für das neue Fahrzeug die am Anfang bereits gesegnete Christophorusplakette.

Abschließend dankte Vorsitzender Andreas Preishuber allen, die mitgewirkt hatten, dass dieses Fest in dieser Form hat stattfinden können und mit der Bayernhymne schloss der Festakt.

Beim Rückmarsch zum gemeinsamen Mittagessen wurden die Teilnehmer vor dem Festzelt mit Salutschüssen der Eringer Böllerschützen begrüßt.

Ehrengäste

Als Ehrengäste waren dabei: Bezirksrat Dr. Thomas Pröckl, Altbürgermeister Karl Schacherbauer, Kreisbrandinspektor Helmut Niederhauser, die Kreisbrandmeister Gerold Bauer, Felix Menzinger und Karl Kaiser, Landesfeuerwehrrat Josef Kaiser aus Braunau, Ehrenoberbrandrat Alfred Hacklmair und Brandrat Johann Treiblmeier, Ehrenkreisbrandrat Hans Prex, Ehrenkreisbrandmeister Manfred Deser sowie Ehrenkommandant und Ehrenkreisrandmeister Gerold Bauer sen., Ehrenvorsitzender der Wehr, Franz Winkler, und Ehrenkommandant Erich Berndorfer, der Leiter der PI Simbach, Stephan Goblirsch, sowie der Kontaktbeamte für Ering PHK Christian Fritsch, die Festdamen der letzten Feste Elfriede Bründl, Heidi Pinzl, Liselotte Rieglsperger und Evi Osterholzer, Thomas Stein von der Fahnenstickerei Ridia und Erich Weiland, der die Fahnenspitze gefertigt hat.