Bad Griesbach
Eine Weltmeisterschaft der kuriosen Art

Zum dritten Mal findet die Tischeishockey-Weltmeisterschaft in Bad Griesbach statt

27.07.2022 | Stand 20.09.2023, 23:59 Uhr |

Volle Konzentration beim Endspiel: Beim letzten WM-Finale in Bad Griesbach traten 2016 René Schweimler (v.) und Ole Pflüger gegeneinander an. Schiedsrichter war Renke Kuschel, der diesmal als amtierender Weltmeister nach Bad Griesbach anreisen wird. −Fotos: Peter Linden

Zum dritten Mal ist Bad Griesbach (Landkreis Passau) ist Austragungsort für die Tischeishockey-Weltmeisterschaft. Nach 2007 und 2016 kommen ab Sonntag wieder über 80 Teilnehmer ins Rottal, um die Besten unter sich auszumachen.

Vom 31. Juli bis zum 7. August spielen sie um die Treppchen-Plätze. Der Münchner Sport- und Reisejournalist Peter Linden hat das Spiel vor über 40 Jahren erfunden und zur WM-Kunst erhoben.

"Anfangs kamen die Teilnehmer fast nur aus München", erzählt Peter Linden. "Heute kommen die Spieler aus etwa 20 Ländern der Welt." Seine Reisen als Journalist und viele persönliche Kontakte bringen die Weltmeisterschaft in die verschiedenen Länder Europas. Frankreich, Dänemark, Schottland, Griechenland, Italien, Irland, Schweden, Österreich, Holland und viele Länder mehr – die WM ist in Europa zu Hause.

Zuschauer sind willkommen, der Eintritt ist frei

Interessierte können sich selber ein Bild vom kuriosen "Sport" machen: Bei den Vorrunden-Spielen am Montag, 1. August von 11 bis
16 Uhr, zum Beispiel im neuen Gäste- und Kurservice Bad Griesbach, in den Hotels "Maximilian", "Das Ludwig" und im "Konradshof" oder auch in der Pizzeria "Da Anna" und im "Cafe Reseneder". Spannend wird es dann vor allem am Freitag bei den Spielen der Finalgruppen von 11 bis 15 Uhr in den Hotels "Maximilian" und "Das Ludwig" und natürlich im Anschluss beim Finale um 18 Uhr im Theatersaal des Hotels "Das Ludwig". Zuschauer sind gerne willkommen, der Eintritt ist frei.

Tischeishockey ist ein Spiel, das jeder spielen kann: Alles was man dazu braucht, ist ein Spielbrett, Carrom-Pulver, einen Kosmetik-Pinsel und 51 Pfennig für Puck und Spieler. Und gute Lehrer. Die finden sich aber auch für jeden Neuankömmling schnell. Das ist das Besondere an der Tischeishockey-Gruppe: Ohne Vorurteile oder Berührungsängste wird jeder Neue herzlich und interessiert aufgenommen. "Bei uns gibt es viele skurrile Typen, die im normalen Leben vielleicht gar nicht miteinander auskommen würden. Aber in dieser einen Woche funktioniert es. Jeder schaut auf jeden und wir haben jede Menge Spaß", erklärt Organisator Peter Linden.

Ein bisschen wie Urlaub mit einer großen Familie

Die Tischeishockey-WM bietet für die Teilnehmer die Möglichkeit, andere Länder und Orte kennen zu lernen. Und es ist auch ein bisschen wie Urlaub mit einer sehr großen Familie, die sich einmal im Jahr trifft. Eigentlich ist es dabei nicht üblich, dass die Veranstaltung drei Mal am gleichen Ort stattfindet. "Corona hat uns die Planungen aber etwas erschwert und so sind wir sehr froh, dass wir mit Bad Griesbach verlässliche Partner haben und die WM erneut hier austragen dürfen", erklärt Organisator Peter Linden.

"Und wir freuen uns auch, dass wir die Tischeishockey-Gemeinde wieder bei uns begrüßen dürfen", unterstreicht Tourismusdirektor Dieter Weinzierl. Er wird am Montag selbst antreten und seine Münzen auf die Platte schicken. "Nach einem Crashkurs bin ich dabei", sagt er lachend. "Selbstverständlich, wenn schon eine Weltmeisterschaft bei uns ausgetragen wird."

− bb

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