Deggendorf
Ein "Jubiläumsbaum" für die Zukunft

Soroptimist Club International wird 100 – Winterlinde zur "Auffrischung" am Geiersberg

15.04.2021 | Stand 21.09.2023, 21:31 Uhr

Den "Jubiläumsbaum" für den Soroptimist Club Deggendorf pflanzten Präsidentin Yvonne Jallot-Graßl (l.) und 3. Bürgermeisterin Renate Wasmeier am Geiersberg am Hauptweg zum Weinberg. −Foto: Hahne

Es ist eine exponierte Stelle, an einem gut frequentierten Weg, mit herrlichem Ausblick: Die Soroptimistinnen Deggendorf haben am Hauptweg zum Weinberg am Geiersberg eine Winterlinde gepflanzt. Anlass ist das Jubiläum von Soroptimist International (SI): Die Vereinigung, die sich unter anderem für die Rechte von Frauen, bessere Lebensbedingungen und die Umwelt einsetzt, ist vor 100 Jahren von 80 Frauen aus Wirtschaft und Gesellschaft in Kalifornien gegründet worden.

Die Deggendorfer Soroptimist-Präsidentin Yvonne Jallot-Graßl, die dieses Amt im Dezember 2020 übernahm, ist "sehr zufrieden", dass die Linde auch direkt in Deggendorf gepflanzt werden konnte. Ermöglicht wurde dies "auf kurzem Weg" durch 3. Bürgermeisterin Renate Wasmeier – ebenfalls Mitglied im Club, den es seit 2019 auch in Deggendorf offiziell gibt. Mit dem Setzen der Winterlinde beteiligt sich der Club an der Aktion der Stadt zur Verjüngung und Erneuerung des Baumbestands am Geiersberg. "Ein schöner Baum, ein schöner Platz", befand Renate Wasmeier beim Termin am Mittwoch, bevor sie und Graßl zu den bereitstehenden Spaten griffen. Die "Restarbeit" übernahmen dann die Männer vom Bauhof.

Eine kleine Plakette soll künftig darauf hinweisen, dass die Winterlinde von den Soroptimistinnen anlässlich ihres Jubiläums gestiftet wurde. Sie wird noch angefertigt und dann an einem der Stützpfosten befestigt.

Warum ausgerechnet ein Baum zum Jubiläum der Organisation? Weil damit einst alles begann und es dem Umweltgedanken des Clubs entspricht: Vor genau einhundert Jahren war ‚Save the Redwoods‘ das erste soroptimistische Projekt der neu gegründeten Vereinigung. Die Damen in Kalifornien setzten sich für den Erhalt der jahrhundertealten Redwood-Bäume ein, die zu den höchsten Bäumen der Welt zählen. Der alte Baumbestand war gefährdet, da die sich gerade entwickelnde Industrie des 19. Jahrhunderts den ihn nutzte. Der erste Soroptimist International (SI) Club schaffte es, das Bewusstsein für den Wert des Erhalts dieser Bäume zu schärfen. Zusammen mit anderen Organisationen ist es gelungen, die Redwoods zu erhalten. Es entstanden Parks, die die 1968 zum Redwood National Park zusammengelegt wurden.

Auch heute sind Bäume das Symbol zum Überleben der Menschheit. Vor dem Hintergrund von Klimawandel, Baumsterben, Monokulturen, Abholzen des Regenwalds und dem auf der Kippe stehenden ökologischen Gleichgewicht steht die internationale soroptimistische Aktion #PlantTrees. Und so wurden von SI Deutschland (SID) auch die regionalen Clubs aufgerufen, zum Jubiläum Bäume für die Zukunft zu pflanzen.

Dem Vorschlag ist Yvonne Jallot-Graßl gerne nachgekommen und sie freut sich, damit auch einen Beitrag zur Stabilisierung des Laubwalds am Geiersberg leisten zu können. Die Winterlinde des Soroptimist Clubs steht in guter Nachbarschaft mit weiteren Linden, die kürzlich entlang des Hauptwegs gepflanzt wurden, wie Stefanie Arneth erklärte. Die Landschaftsarchitektin vom Stadtplanungsamt erläuterte dazu kurz das Projekt der "Auffrischung" des Stadtwaldes, das vor rund 20 Jahren begonnen wurde. "Am Geiersberg gibt es immer was zu tun", sagt sie, um dort langfristig einen stabilen und schönen Laubwald zu erhalten. So wurden am Hauptweg bis hin zur Kirche und am Lehrpfad insgesamt 21 Linden und Eichen, Waldkiefern und Wildkirschen, Esskastanien und ein Bergahorn gesetzt.