Sie galt als der "blasse Schatten des Führers", sagt Historikerin Heike Görtemaker über Eva Braun. Doch wer war die Frau, die Adolf Hitler auf dem Obersalzberg in Berchtesgaden Gesellschaft leistete?
Die Beziehung ist rückblickend undurchsichtig. Weder von Hitler noch von Braun gibt es Aufzeichnungen, die Aufschluss über das Wesen ihrer Beziehung geben. Seine Privatkorrespondenz ließ Hitler vor seinem Tod vernichten, nur in den Testamenten des Diktators wird Eva Braun erwähnt. "Etliche Historiker haben sich daran abgearbeitet, die Briefe Hitlers an seine Freundin zu finden", so die 57-jährige NS-Expertin. "Bisher vergeblich."
Eva Braun sei im Laufe der Jahre an der Seite von Hitler immer wichtiger geworden. Spätestens als dieser sich nach seiner Ernennung zum Reichskanzler 1933 immer wieder vor wichtigen Entscheidungen auf den Obersalzberg zurückzog, habe ihre Bedeutung in seinem engsten sozialen Zirkel zugenommen. "Jene, die Hitlers Nähe suchten, hofierten sie", sagt Heike Görtemaker, die der jungen Frau eine "Machtposition im privaten Kreis" attestiert. Eine persönliche Annäherung an Hitler sei nicht zuletzt auch über sie gelaufen.