Teure Energie und Rohstoffe
Deutschlands beliebteste Biermarke will Preise weiter erhöhen

18.10.2022 | Stand 19.10.2022, 20:03 Uhr

Deutschlands beliebteste Biermarke Krombacher erhöht weiter die Preise. −Symbolbild: dpa

Von Christoph Eberle

Bei immer mehr Brauereien müssen sich die Verbraucher auf höhere Preise einstellen. Deutschlands beliebteste Biermarke kündigte am Dienstag an, erneut an der Preisschraube drehen zu wollen - die letzte Erhöhung war erst im April.



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Nach dem größten Bierhersteller in Deutschland, der Radeberger Gruppe, plant auch die Großbrauerei Krombacher eine Preiserhöhung. Der Getränkehersteller aus Kreuztal (Nordrhein-Westfalen) produziert laut dem YouGov-BrandIndex die beliebteste Biermarke Deutschlands - auf den weiteren Plätzen in den bundesweiten Top 5 folgen Beck’s, Warsteiner, Erdinger und Bitburger. Krombacher ist nach dem Ranking des Getränkemarktmagazins „Inside“ zudem seit Jahren die meistgetrunkene Biermarke in Deutschland.

Die Preiserhöhung bei Krombacher soll allerdings erst im kommenden Jahr über die Bühne gehen. „Wir haben unseren Kunden eine Erhöhung angekündigt zum 1. März 2023 über alle Produkte hinweg“, sagte ein Sprecher der Krombacher Brauerei am Dienstag. Das gelte neben Bier auch für Vitamalz und die alkoholfreien Getränke der Marke Schweppes. Wie stark die Abgabepreise steigen, nannte er nicht.

Letzte Preiserhöhungsrunde war im April

Krombacher hatte zuletzt im April des laufenden Jahres die Bierpreise erhöht. Die Kostenexplosion bei Energie und Rohstoffen sei Anfang des Jahres noch nicht absehbar gewesen, sagte der Krombacher-Sprecher zur Begründung. Die Radeberger Gruppe hatte Anfang September angekündigt, dass sie eine weitere Bierpreiserhöhung noch in diesem Jahr vollziehen will.

Allerdings ist offen, in welchem Umfang Handelsriesen Preiserhöhungen akzeptieren und an die Verbraucher weitergeben. Gerade bei großen Pilsmarken verkauft der Handel einen Großteil in den wöchentlichen Aktionen. Bier steht in Werbeprospekten oft an prominenter Stelle.

Der Vertriebschef der Brauerei Erdinger Weißbräu hält Bier generell für viel zu billig, wie er im Mai sagte. Vor dem Hintergrund von explodierenden Energiekosten müsste Bier viel teurer werden. Es brauche eine „Weißbier-Triage“.

− dpa