Wichtiger Sieg in der 2. Liga
Der SSV Jahn ringt den SV Sandhausen mit Kampfgeist nieder

22.10.2022 | Stand 22.09.2023, 4:15 Uhr

Verbissen geführte Zweikämpfe – wie hier von Jahn-Kapitän Benedikt Gimber (gegen Matondo Papela; hinten Max Thalhammer) – prägten das Geschehen. −Foto: Johannes Gatzka

Von Heinz Gläser

Der SSV Jahn hat sich weiter Luft in der Tabelle verschafft. Der Regensburger Fußball-Zweitligist legte am Samstag nach dem Auswärtssieg in Kaiserslautern nach und bezwang mit dem SV Sandhausen einen Konkurrenten in der unteren Tabellenhälfte mit 2:1 (1:1).

8123 Zuschauer im Jahnstadion sahen die Tore von Aleksandr Zhirov (1., Eigentor) und Andreas Albers (69.). Alexander Esswein (12.) hatte für die Gäste zwischenzeitlich ausgeglichen.

Bogenlampe zur Führung

Die Regensburger legten einen Traumstart hin – und kamen dabei in den Genuss gegnerischer Hilfestellung. Kaan Caliskaner brachte in der ersten Minute den Ball auf den linken Flügel, wo Andreas Albers mit einer Flanke Dario Vizinger im Strafraum suchte. Sandhausens Innenverteidiger Aleksandr Zhirov bezwang seinen Keeper Nikolai Rehnen mit einer Kopfball-Bogenlampe.

Gemessen an der Laufleistung trafen am 13. Spieltag die beiden schlechtesten Teams der Liga aufeinander. Im Vergleich zur Pokal-Niederlage gegen Fortuna Düsseldorf hatte Jahn-Trainer Mersad Selimbegovic vier Wechsel vorgenommen: Konrad Faber, Scott Kennedy, Benedikt Gimber und Dario Vizinger begannen. Christian Viet (leichte muskuläre Probleme), Steve Breitkreuz, Blendi Idrizi und Joshua Mees saßen dafür zunächst auf der Bank. Benedikt Saller fehlte wegen Sprunggelenksproblemen ganz.

Sandhausen hatte im DFB-Pokal mit dem 8:7 im Elfmeterkrimi gegen den Karlsruher SC ein Erfolgserlebnis verbucht, allerdings dabei wohl auch einige Körner gelassen.

Bei Christian Kinsombi war vom Kräfteverschleiß indes nichts zu sehen. Er dribbelte reichlich unbedrängt in den Jahn-Strafraum und legte auf für Esswein, der den Ball mit dem Außenrist zwar nicht voll traf, aber aus rund elf Metern dennoch an Dejan Stojanovic vorbei zum Ausgleich im Netz unterbrachte. Die frühe Führung der Gastgeber war allzu schnell dahin.

In der Folge wirkte der Jahn ein wenig konfus, was sich in unmotivierten Schlägen ins Seitenaus und einem ziemlich missglückten Freistoß von Gimber manifestierte.

Nach einem Freistoß von rechts ließ die Jahn-Abwehr Immanuel Höhn zum Abschluss kommen. Stojanovic lenkte das Zufallsprodukt reaktionsschnell noch ab. Die Oberpfälzer hatten in dieser Phase den Faden verloren, ihr Zweikampfverhalten ließ häufig zu wünschen übrig.

Ein Kopfball von Caliskaner, der das Ziel verfehlte, und ein Solo von Faber waren die kaum nennenswerten weiteren Jahn-Szenen vor dem Pausenpfiff. Da auch Sandhausen keine Bäume ausriss, spiegelte das Halbzeitergebnis die Kräfteverhältnisse auf dem Rasen gut wider.

Spektakuläre Parade

Der Jahn kam personell unverändert aus der Kabine, hatte aber neuen Schwung mitgebracht. Nach Gimbers Flanke drückte Vizinger den Ball neben das Tor. Bei einem Kopfball von Albers musste sich Rehnen mächtig strecken, war noch mit einer Hand am Ball – eine spektakuläre Parade. Kapitän Gimber, der schon im ersten Abschnitt an der Schulter lädiert war, musste vom Platz. Für ihn kam Prince Owusu. Caliskaner rückte auf die Doppel-Sechs. Selimbegovic brachte zudem Christian Viet für Lasse Günther.

Das Geschehen spielte sich jetzt meist in der Sandhäuser Hälfte ab. Im Strafraumgetümmel kam Owusu zunächst nicht zum Abschluss. Wie Albers dann das 2:1 gelang, war technisch eine Augenweide: Ballannahme und Abschluss aus der Drehung heraus. Der sechste Saisontreffer des Dänen hielt auch der Überprüfung durch den Videoassistenten stand.

Mit Kampf brachten die Regensburger den knappen Vorsprung ins Ziel. Owusu vergab sogar noch eine Riesenchance, diesen noch auszubauen.