Kollnburg
Der Kollnburger Gemeinderat gibt Josefa Schmid Benimmregeln vor

21.06.2018 | Stand 19.09.2023, 21:38 Uhr

Musste sich wieder einmal heftige Kritik von ihrem Gemeinderat anhören: Josefa Schmid wies die Forderungen der Kollnburger Bürgervertreter zurück. − Foto: S. Muhr

"Ich brauche keinen Erziehungsberechtigten! Was in dem Wisch steht, sind eigentlich Selbstverständlichkeiten!" hat Kollnburgs Bürgermeisterin Josefa Schmid (Landkreis Regen) in der letzten Sitzung gegenüber dem fast vollzähligen Gemeinderat betont. Den Ausdruck "Wisch" nahm sie später zwar zurück, in der Sache selbst machte sie allerdings unmissverständlich klar, dass sie sich nicht zu ändern gedenke.

Der "Wisch" war ein DIN-A4-Schriftstück zur "Besprechung einer Verbesserung der Zusammenarbeit zwischen Bürgermeisterin, Verwaltung und Gemeinderat". Der von sämtlichen Bürgervertretern mitgetragene Forderungskatalog enthielt eine Reihe von Punkten, die sie von Schmid über die Jahre hinweg und gerade in den vergangenen Wochen immer wieder – letztlich ergebnislos – einverlangt hatten:
mehr Ehrlichkeit und Transparenz gegenüber dem Gemeinderat;
Einbindung der Stellvertreter mit offizieller Übergabe einschließlich Unterschriftsvollmacht;
Pünktlichkeit bei Terminen;
keine Telefonate während Besprechungsterminen;
kollegialer Umgang mit den Gemeinderäten und Mitarbeitern (dazu gehören regelmäßige Besprechungen mit Verwaltung, Bauhof und Fraktionsführern, sein Gegenüber anhören und aussprechen zu lassen, ein gewisses Maß an Sachlichkeit und Professionalität in Mimik, Gestik und Tonlage erkennen zu lassen, sowie Fehler im Tagesgeschäft oder geänderte Sachverhalte nicht Mitarbeitern zur Last zu legen, sondern offen und ehrlich anzusprechen);
die Einhaltung der Geschäftsordnung, also Anträge zuzulassen und vorschriftsmäßig zu behandeln und Sitzungen zu Ende zu führen, selbst wenn das zu erwartende Abstimmungsverhalten nicht den eigenen Wünschen entspricht.

Es folgte eine heftige Debatte, bei der Schmid aber keinerlei Zugeständnisse machte.

− maw

Mehr dazu lesen Sie am Donnerstag, 21. Juni, im Viechtacher Bayerwald-Boten (Online-Kiosk) oder nach kurzer Anmeldung kostenlos auf PNP Plus.