In den vergangenen Jahren ist es Andreas Unter schon regelmäßig passiert. Er steht in der U-Bahn, im Bus, wartet auf der Straße, vor dem Stadion. Leute bleiben stehen, schauen ihn an, sagen dann: "Du schaust ja aus wie der Toni Kroos". Im Gespräch klärt sich die Sache dann schnell auf: Der niederbayerische Dialekt entlarvt den Obernzeller schnell als Doppelgänger.
Der echte Kroos stammt ja ursprünglich aus Greifswald in Vorpommern. Die Sprachfärbung unterscheidet sich doch erheblich, wenn auch Kroos einige Jahre als Jugendlicher und später als Profi für den FC Bayern gespielt hat, bevor er zu Real Madrid wechselte.
Seine Ähnlichkeit mit dem Real-Star und Spielmacher des deutschen Teams war immer wieder Thema in seinem Leben, aber immer eine Randepisode, eher eine Sache zum Schmunzeln. Seit einigen Monaten tragen aber beide zufällig auch den gleichen Haarschnitt. Regelrecht "explodiert" ist das Thema mit der Ähnlichkeit seit letztem Samstag, als der "Original-Kroos" mit seinem Heldenfreistoß Deutschland in letzter Sekunde der Fußballhölle entriss.
Der 37-jährige Unter, der als Techniker im Vertrieb beim Haustechnik-Großhandel Gienger in Tiefenbach arbeitet, hatte das Spektakel beim Public Viewing im Rahmen des Sonnwendfeuers im Obernzeller Schlossgarten erlebt. 500 Leute fieberten mit bei der Veranstaltung des FC Obernzell-Erlau – Rekordbesuch. "Toni, du musst uns heute retten", hätten Freunde während des Spiels noch geflachst, erzählt der "falsche" Toni Kroos.
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