München ’72-Ausstellung
Dackelmuseum zaubert Olympia-Flair in den Regensburger Spitalgarten

19.08.2022 | Stand 22.09.2023, 6:38 Uhr

Gruppenbild am Ausstellungscontainer: Spitalgarten-Wirt Anton Sperger, Oliver Storz und Seppi Küblbeck vom Dackelmuseum und Spitalmeister Wolfgang Lindner (v. li.) mit den Dackeln Seppi, Moni und Blümchen −Foto: Wendl

Von Rainer Wendl

Regensburg. Ab 24. August weht der olympische Geist durch den Regensburger Spitalgarten. Verantwortlich dafür sind die Macher des Dackelmuseums Passau.



Eine Zufallsbegegnung ist verantwortlich dafür, dass der Spitalgarten ab dem kommenden Mittwoch zum Ausstellungsort wird: Die Gattin von Spitalmeister Wolfgang Lindner erblickte bei einem Ausflug nach Passau den Dackelmuseums-Gründer Seppi Küblbeck und sagte ihm, ihn kürzlich in der BR-Sendung „Lebenslinien“ gesehen zu haben.

So kam man ins Gespräch, bei dem auch Lindners Begeisterung für Dackel nicht unerwähnt blieb. Als Küblbeck und sein Partner Oliver Storz einen Ort für ihre Olympia-Schau suchten, erinnerten sie sich an dieses Treffen und klingelten im Spital durch.

Über 400 Exponate

Daher steht im Biergarten an der Steinernen Brücke nun ein Container mit 15 Quadratmetern Grundfläche und großen Fensterflächen auf allen vier Seiten. Wer durchschaut, kann über 400 Exponate der mobilen Dackelmuseum-Sonderschau „Waldi“ entdecken. Sie drehen sich um die vor exakt 50 Jahren eröffneten Olympischen Sommerspiele in München, deren Maskottchen ein bunter Dackel namens Waldi war.

Das Spektrum der Ausstellungsstücke ist enorm. Es reicht von unlizenzierten Souvenirs wie Postkarten, Bierfilzln, Zündholzschachteln oder Waldi-Schlüsselanhängern bis zu wertvollen Original-Veranstaltungsplakaten, für deren Gestaltung Otl Aicher, der Chef-Designer von Olympia ’72, verantwortlich war. Sogar Kleidungsstücke sind im Container zu sehen. Zum Beispiel das gelbe Kostüm, das die deutschen Sportlerinnen bei der Eröffnungsfeier anhatten, oder das Dirndl der Hostessen. Ein solches trug auch eine gewisse Silvia Sommerlath, heute Königin von Schweden.

Vier Wochen ist die kleine, aber feine Schau im Spitalgarten zu sehen, die sich vor der Olympia-Ausstellung im Haus der Bayerischen Geschichte keineswegs zu verstecken braucht. „Regensburg ist als Ort dafür prädestiniert, weil das Jahnstadion ja auch ein Schauplatz des olympischen Fußballturniers war“, wissen Küblbeck und Storz.

Thema Umzug wird heißer

Diese Kenntnis der Lokalgeschichte kommt nicht von ungefähr. Das Duo beschäftigt sich bekanntlich schon länger intensiv mit Regensburg, weil es einen Umzug des Dackelmuseums in Betracht zieht. „Wir haben uns mittlerweile ein paar Immobilien angeschaut. Aber wir haben keinen Zeitdruck“, sagen Küblbeck und Storz.

Bei der Ausstellungseröffnung am Mittwoch ab 17.30 Uhr wollen sie weitere Kontakte an ihrem neuen Wunsch-Standort knüpfen. Zu der Vernissage sind alle Regensburger eingeladen, besonders die mit Dackel – auf die wartet nämlich eine kleine Überraschung.