Prienbach
Bürgerin fordert Tempo 30 durch die Ortschaft

26.01.2022 | Stand 21.09.2023, 6:41 Uhr

Beim Spielplatz und der Bushaltestelle in Prienbach wäre eine Tempo-30 Begrenzung besonders nötig, sagt Rosemarie Hagen-Sigl. Sie weiß, wovon sie spricht, denn sie wohnt direkt daneben. −Foto: Rosenberg

"Was nutzt ein noch so schöner Spielplatz, wenn Kinder ihn nur unter Lebensgefahr erreichen können." Diese etwas provokante Aussage treibt Rosemarie Hagen-Sigl aus Prienbach schon seit längerem um. Sie weiß, wovon sie spricht, denn sie wohnt direkt an der "Gefahrenstelle" und kann das Desaster tagtäglich selbst beobachten.

Deshalb fordert sie eine Tempo-30-Zone durch die Ortschaft Prienbach. "Muss denn erst etwas passieren, bevor eine Geschwindigkeitsbegrenzung kommt?", fragt die engagierte Bürgerin und fügt an, dass in Simbach ja auch über Tempo 30 diskutiert würde, "warum nicht auch bei uns?"

Dabei geht es nicht nur um den Straßenabschnitt beim Spielplatz, sondern auch ein paar Meter weiter bei der Kirche und wieder weiter bei der Kreuzung Schulstraße, wo die Buskinder ein- und aussteigen. "Besonders kritisch war die Verkehrslage im September 2021, als sich wegen Baumaßnahmen auf der B12 der Schwerlastverkehr durch die engen Straßen von Prienbach drängte", erzählt Hagen-Sigl. Damals schrieb sie einen Leserbrief an die PNP, um auf die unhaltbaren Zustände aufmerksam zu machen, und stellte über Email an den Bürgermeister einen Antrag auf Tempo 30 für die Hauptstraße in Prienbach.

Verkehrsschau mit einigen interessierten Bürgern

Lange tat sich nichts, bis Hagen-Sigl zu einer Verkehrsschau eingeladen wurde, die letzte Woche mit Vertretern der Gemeinde Stubenberg, der Verwaltungsgemeinschaft, der Polizei und des Landratsamtes stattfand und neben anderem auch die beantragte Geschwindigkeitsbegrenzung betraf. Da Hagen-Sigl den Termin mit DIN-A4-Anschlägen bekannt gemacht hatte, waren einige interessierte Bürgerinnen und Bürger dazu gekommen, sie äußerten ihre Sympathie für die Geschwindigkeitsbegrenzung. Eltern und Großeltern brächten die Kinder oft mit dem Auto her, hieß es, in Folge müssten sie vom Parkplatz zum Spielplatz die Straße überqueren. Das gleiche gilt für Kirchenbesucher.

Bei der Verkehrsschau wurde von behördlicher Seite jedoch betont, dass Tempo 30 auf der Kreisstraße nicht möglich sei, zudem hätten Verkehrszählungen und Geschwindigkeitsmessungen ergeben, dass in Prienbach weder das Verkehrsaufkommen noch die gemessenen Geschwindigkeiten eine derartige Maßnahme notwendig machten.

Die engagierte Bürgerin Rosemarie Hagen-Sigl versteht die Welt nicht mehr. Die Argumente der Behörden, dass nur direkt an einer Schule oder einem Kindergarten eine Geschwindigkeitsbegrenzung vorgesehen sei, ein Fußgängerüberweg oder eine Blinkanlage nur zur Verunsicherung der Kinder führten, kann sie nicht nachvollziehen: "Ich sehe doch täglich mit eigenen Augen, was auf der Straße los ist, muss erst was passieren?"