Aldersbach
Brandstiftung: Öffentliches WC auf dem Klosterareal zerstört

15.000 Euro Schaden – Kripo ermittelt – Gemeinde setzt 1000 Euro Belohnung aus

03.03.2021 | Stand 22.09.2023, 1:07 Uhr

Relativ abgeschirmt: Im Haus vorne ist unten die öffentliche Toilette untergebracht, drüber sind Büros der Brauerei. In direkter Nachbarschaft, das Klostergebäude mit Wohnungen und die Asamkirche, die gerade renoviert wird. −Fotos: VA

"Das ist kein Dummer-Jungen-Streich mehr, das ist höchst kriminell", sagt Reiner Feldl, Kämmerer und Leiter des Ordnungsamtes in Aldersbach (Landkreis Passau). In der Nacht zum Mittwoch wurde die öffentliche Toilette auf dem Klosterareal angezündet, Brandbeschleuniger waren wohl im Spiel. Der Schaden beläuft sich laut Polizeipräsidium Niederbayern auf 15.000 Euro.

Das Entsetzen über die Tat ist auch bei Bürgermeister Harald Mayrhofer groß: "Wir setzen eine Belohnung aus in Höhe von 1000 Euro für sachdienliche Hinweise, die zur Ergreifung des Täters oder der Täter führen", sagt er am Mittag. Da ist die Kripo, die zur Spurensicherung vor Ort war, gerade wieder abgerückt.

Tat war vorbereitet

Nach ersten Erkenntnissen war am Dienstag gegen 19 Uhr noch alles in Ordnung. "Die Mesnerin hat wie jeden Tag die Tür zum WC aufgemacht, reingerufen, ob jemand drin ist, und abgesperrt", erzählt Reiner Feldl. Am nächsten Morgen sperrte sie um 6.45 Uhr wieder auf, ohne allerdings die Tür zu öffnen. Was der Frau aber aufgefallen ist: Bewegungsmelder und auch das Licht vor dem öffentlichen WC waren kaputt.

Dass das längst nicht alles war, erfuhr die Gemeinde gegen 8.30 Uhr. "Ein Mann, der das WC benutzen wollte, hat im Rathaus angerufen und erzählt, dass dort alles verrußt ist", so der Ordnungsamtsleiter. Sofort ist jemand rübergelaufen – das öffentliche WC befindet sich auf dem Klosterarreal zwischen Rathaus, Asamkirche, und Verwaltungsgebäude, das die Brauerei nutzt. Und dann begann die Maschinerie zu laufen: Polizei aus Vilshofen, Kriminalpolizei aus Passau, Feuerwehr aus der Gemeinde, Pressebericht vom Präsidium in Straubing. Und darin heißt es: "Ein unbekannter Täter hat sich in der Nacht zum Mittwoch über ein Fenster Zutritt zu dem öffentlichen Toilettenhäuschen verschafft. Bisherigen Erkenntnissen zufolge bereitete der Unbekannte seine Tat vor, indem er das Fenster tagsüber nur anlehnte, über das er abends einstieg", so Pressesprecher Maximilian Bohms. Ein Brandermittler der Kripo habe Anhaltspunkte für Brandbeschleunigungsmittel entdeckt. Ausgebrochen ist das Feuer unter dem Handtuchhalter mit den Papiertüchern.

Zeugen gesucht

"Der gesamte Toilettenraum, mit den Kabinen für Damen, Herren und Behinderte ist komplett verrußt vom Boden bis zur Decke. Glücklicherweise ist das Feuer nicht in die Zwischendecke gelangt, sonst wäre die Brauerei, die direkt darüber Büroräume hat, auch noch betroffen", sagt Reiner Feldl.

Die Kriminalpolizei bittet um Hinweise: Wer in der Nacht zum Mittwoch Verdächtiges rund um das Klosterareal wahrgenommen hat, soll sich unter ✆0851/95110 melden. Die Hoffnungen der Gemeinde liegen darauf, dass jemand den Feuerschein gesehen oder das Beschädigen der Bewegungsmelder-Leuchte gehört hat.