Das Boogie-Tanzbein wird in Osterhofen weiterhin geschwungen – jetzt in einem neu gegründeten Verein: Die Gründungsversammlung für den "Boogie Woogie Club Flying Dancers" hat am Samstag im Altenmarkter Hof stattgefunden. 1. Vorsitzender ist Anton Eder, sein Stellvertreter Dennis Dorfmeister. Das Amt des Kassiers übernimmt Gerlinde Leitzinger, das des Schriftführers Georg Ferstl. Beisitzer sind Andrea Feilhauer und Jochen Hofmann.
Anton Eder hatte die Gründungsversammlung einberufen. Leider durften aufgrund der Corona-Beschränkungen nur zehn Mitglieder daran teilnehmen. Interesse hatten mehr als 30 bekundet, schildert Eder. Ihnen musste er leider absagen und für so manche Enttäuschung sorgen. Denn die Satzung des neu gegründeten Vereins konnten so nur die zehn zugelassenen Teilnehmer als Gründungsmitglieder unterzeichnen. Doch Anton Eder regt an, die neuen Mitglieder des ersten halben Vereinsjahres als Gründungsmitglieder zu führen.
Bis sie den nötigen Mitgliedsantrag stellen können, müssen sich die Tanzfreunde aber noch etwas gedulden: Kommenden Dienstag hat Vorsitzender Eder einen Termin beim Notar, dann folgt die Eintragung ins Vereinsregister. Sobald dem Vorsitzenden die Bestätigung vorliegt, kann er ein Vereinskonto eröffnen – und mit dieser Kontonummer schließlich das Anmeldeformular erstellen. Damit können weitere Boogie-Freunde dem Verein beitreten. Anton Eder rechnet mit gut 50 Anmeldungen in den beiden ersten Quartalen dieses Jahres, ein Großteil der 114 Mitglieder der früheren Tanz-Abteilung im TSV werde wohl dem neuen Verein beitreten, schätzt er.
Ihm und einigen weiteren Mitgliedern war es schon länger ein Anliegen, dass die "Flying Dancers" ein eigenständiger Verein werden, doch bisher habe dies keiner in die Hand genommen und sich über die Vorschriften zur Vereinsgründung, Kosten und weiteres informiert.
Weil sich aber in zwei Versammlungen kein neuer Vorsitzender für die Tanzabteilung des TSV fand, stellte er sich nun als Vorsitzender des neu gegründeten Vereins zur Verfügung. Im Vorfeld hatte er sich über den dafür nötigen Aufwand informiert und mögliche Kosten durchgerechnet wie Vereinsversicherung, GEMA-Gebühren, Steuerberater, eigene Software und Homepage, Beitritt zum Bayerischen Landes-Sportverband BLSV (für Sportunfallversicherung und Übernahme der GEMA-Gebühren im Training). "Das sollte laufen", meint Eder.
Das Vereinsleben soll weitergeführt werden wie bisher mit Boogie-Partys im Altenmarkter Hof sowie im Sommer im Stadtpark, mit Faschingsball und Kinderfasching. "Das haben wir alles auf dem Schirm", sagt Anton Eder – sofern dies mit der Pandemie wieder möglich ist und auch die neuen Mitglieder mitziehen. Und falls sich ausreichend tänzerisch geeignete Interessenten finden, kann auch wieder eine Formation gebildet werden. Zudem könnte der Verein am Christkindlmarkt oder bei Marktsonntagen mit einem eigenen Stand vertreten sein samt Tanzauftritten und so auf den neuen Boogie Woogie-Club aufmerksam machen und weitere Mitglieder gewinnen.
Auch die Trainingsmöglichkeiten hat Eder bereits mit der Stadt abgeklärt: Trainiert werden kann weiterhin in der Turnhalle Altenmarkt zu den üblichen Zeiten montags von 19 bis 21 Uhr – sobald der Mitgliederbeitritt möglich ist.
Auch mit dem bisherigen Hauptverein der Boogie-Tänzer, dem TSV Altenmarkt, steht Anton Eder in Kontakt. Bisher nutzte die Tanzabteilung eine Musikanlage und Spiegel des TSV, diese würde der neue Verein gerne ablösen.
Denn die früheren "Flying Dancers" des TSV Altenmarkt sind mit der neuen Vereinsgründung Geschichte, bestätigt TSV-Vorsitzender Armin Weller. Im Juni hatte der TSV seine Jahreshauptversammlung mit Jahresberichten der einzelnen Sparten. Dann müssen die Abteilungen innerhalb von sechs Wochen ihren neuen Leiter wählen. Die Tanzabteilung hatte jedoch keinen Nachfolger für Bettina Wührer gefunden, auch nicht in einer weiteren Versammlung im September, schildert Weller. Ein Ansprechpartner sei jedoch wichtig für Absprachen mit der Stadt zur Hallenbenutzung, für Versicherung, Hygienevorschriften und Kassenführung. Daraufhin habe der TSV angeboten, die Boogie-Tänzer unter der Sparte "Turnen" weiterlaufen zu lassen. Dann allerdings hätten die "Flying Dancers keine eigene Kasse und kein Stimmrecht im Turnrat mehr gehabt.
Bis Mitte November sollte die Tanzabteilung mitteilen, ob sie damit einverstanden ist. Da sei in der Zwischenzeit die Idee der eigenständigen Vereinsgründung ohne TSV entstanden, schildert Weller. Inzwischen seien 90 Prozent der Mitglieder der Tanzabteilung aus dem TSV ausgetreten.
Mit der neuen Vereinsgründung habe er "kein Problem", sagt Armin Weller, auch wenn dies für den Hauptverein natürlich einen Verlust bedeute. Schon alleine, weil die Zuschussmittel sich auf der Zahl der Mitglieder basieren. Ohne Tanzabteilung zähle der TSV Altenmarkt an die 450 Mitglieder – und in einer Pandemie erfolgten kaum Neuaufnahmen, weiß der Vorsitzende. Nur die Tennisabteilung habe Zuwachs, weil sie im Freien trainieren könne.
− gs
