PNP-Gesundheitsserie
Blasenentzündung: Diese vier natürlichen Mittel können helfen

24.01.2021 | Stand 12.10.2023, 10:30 Uhr

Cranberrys können – etwa als Saft – gegen Blasenentzündung helfen. −Foto: Sergei Grits/AP/dpa

Blasenentzündung ist eine unangenehme Sache. Apotheker Matthias Hoffmeister erklärt, welche Heilpflanzen die Genesung beschleunigen oder der Krankheit vorbeugen können.

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Hoffmeister leitet die Dreisessel-Apotheke in Neureichenau im Landkreis Freyung-Grafenau. Gerade Frauen haben häufig Probleme mit einer Blasenentzündung, erklärt er. Das hat rein physiologische Gründe: Häufig wird eine Blasenentzündung durch Darmbakterien verursacht, und hier gibt es bei Männern einfach die größere Entfernung zwischen After und Harnröhre, außerdem ist die Harnröhre deutlich länger. Wenn ein Mann aber wiederum eine Blasenentzündung hat, so der Apotheker, sollte er deswegen unbedingt zum Arzt: Weil eine Blasenentzündung hier so ungewöhnlich sei, gebe es Klärungsbedarf, woher sie kommt.

Naturheilmittel könnten im frühen Krankheitsstadium oder zur Vorbeugung gut genutzt werden. Sollten jedoch starke Schmerzen, Brennen oder Krämpfe, Fieber oder Blut im Urin auftreten oder die Beschwerden nach drei Tagen noch nicht abklingen, sollte man unbedingt zum Arzt, damit dieser eine genaue Diagnostik durchführt. "Es kann möglich sein, dass dann ein Antibiotikum nötig wird", sagt Matthias Hoffmeister. Und ein weiterer wichtiger Tipp bei Blasenentzündung: viel trinken – um Bakterien auszuspülen.

Diese Pflanzen helfen laut Apotheker Matthias Hoffmeister gegen eine Blasenentzündung:

1. Cranberry
Gerade bei Menschen, die oft Blasenentzündung bekommen, habe man mit Cranberrys große Erfolge, so Matthias Hoffmeister. Bewährt habe sich hier der Saft der kleinen roten Beeren, es gibt aber auch Tee oder Kapseln. "Den Saft sollte man möglichst verdünnen oder mit Orangensaft mischen", erklärt der Apotheker, denn: Er schmeckt durchaus gewöhnungsbedürftig. Die roten Farbstoffe der Cranberrys sollen sich an der Blasenwand anreichern und so verhindern, dass sich dort Bakterien festsetzen. So sind sie gerade gut zur Vorbeugung geeignet.

2. Bärentraube
Die Bärentraube gibt es zwar auch als Tee, am effektivsten wirke hier jedoch das Konzentrat. Die Blätter der Bärentraube beinhalten den Wirkstoff Arbutin. Dieser wird im Körper umgewandelt und wirkt dann antibakteriell. Matthias Hoffmeister weist jedoch darauf hin, dass man Bärentraube nicht beliebig oft einnehmen soll: Maximal fünf Mal im Jahr sollte man sie verwenden. Denn bei häufiger Anwendung könnte der Wirkstoff Arbutin fruchtschädigend sein. "Aber in der vorgegebenen Menge ist es kein Problem", so Hoffmeister. Es sei wie mit dem Fencheltee: Zu viel davon kann ungesund sein, im richtigen Maß ist er aber gesund.

3. Harntreibende Pflanzen
Alles, was durchspülend wirkt, hilft bei einer Blasenentzündung, sagt Matthias Hoffmeister. Das kann ein Brennessel-Tee sein oder Goldrutenkraut – das wirkt nicht nur harntreibend, sondern auch noch entzündungshemmend und krampflösend und eignet sich damit besonders für Harnwegserkrankungen. Es ist als Tee oder in pflanzlichen Arzneimitteln erhältlich. Auch Birkenblätter regen als Tee die Nierentätigkeit an und sorgen so dafür, dass die Harnwege ausgespült werden.

4. Liebstöckl
Liebstöckl wirkt nicht nur harntreibend, sondern zusätzlich auch noch krampflösend, erklärt der Apotheker. Es gibt zudem Präparate, in denen Liebstöckl und die weiteren Pflanzen Rosmarin und Tausengüldenkraut enthalten sind, diese eignen sich besonders bei Blasenentzündungen. Die Kombination der Wirkstoffe ist krampflösend, durchspülend und entzündungshemmend.