Gut besucht, aber kein Rekord
Bilanz zum Gäubodenfest: 10 Prozent weniger Besucher als vor Corona

22.08.2022 | Stand 22.09.2023, 6:32 Uhr

Ein guter Besuch, aber kein Rekord: Laut Zählsystem sollen heuer 1,3 Millionen Gäste auf dem Gäubodenfest gewesen sein. −Foto: Bäumel-Schachtner

Von Melanie Bäumel-Schachtner

Ein Rekordvolksfest ist es wie erwartet nicht geworden: Dennoch haben laut Zählsystem in diesem Jahr rund 1,3 Millionen Gäste das Gäubodenfest in Straubing besucht.



Im letzten Volksfest vor Corona 2019 waren es 1,45 Millionen Besucher. Straubings Oberbürgermeister Markus Pannermayr (CSU) sagte dennoch nach elf Tagen am Montag„Ich bin dankbar, ich bin glücklich, und ich bin zufrieden.“ Laut OB sind wie vorher befürchtet die Corona-Fallzahlen in der Stadt bislang noch nicht nach oben gegangen. Mit einer Inzidenz von 288 (Stand Sonntag) liege Straubing im deutschlandweiten Durchschnitt.

Lesen Sie dazu auch: Das sagt der TÜV zu den Fahrgeschäfts-Unfällen am Gäubodenvolksfest

„Ein Volksfest ist nichts Messbares, das muss man spüren“, sagte Pannermayr bei der Präsentation der Zahlen am Montag. Der Besucherrückgang im Vergleich zum hervorragenden Volksfest 2019 beträgt laut Zählung rund zehn Prozent. Heuer sind 7800 Hektoliter Bier und Radler ausgeschenkt worden, beim letzten Fest waren es 8500. Statt 38 Ochsen wie 2019 wurden heuer nur 34 verputzt, Gickerl waren es 50.000 statt 60.000, das sind 17 Prozent weniger.

Ältere Menschen zurückhaltender

Pannermayr zeigte sich dennoch sehr erleichtert. Denn es war nicht vorauszusehen, ob das erste Gäubodenfest nach Beginn der Pandemie wirklich reibungslos über die Bühne gehen werde. Befürchtete Ausfälle bei der kritischen Infrastruktur, also zum Beispiel bei den Rettungskräften, gab es nicht. „So mussten wir zum Glück auch nicht nachjustieren.“ Die Wahrnehmung sei jedoch, dass ältere Menschen zurückhaltender gewesen seien und dem Gäubodenfest teilweise ferngeblieben seien. Der Abendbesuch sei insgesamt in Relation höher gewesen als der Besuch tagsüber, bilanzierte der OB. Das Volksfest sei geprägt gewesen vom heißen Wetter. Die besten Tage seien der erste Sonntag, der Feiertag und der zweite Sonntag gewesen.

Die elf Tage am Straubinger Hagen waren laut Oberbürgermeister gerade auch dazu da, um Kraft zu tanken und Lebensfreude zu verspüren. „Die Menschen waren dafür sehr dankbar“, so seine Wahrnehmung. „Und man verlernt das Volksfest nicht“ – die Stimmung sei gleich von Anfang an wieder da gewesen. Auch in den Zelten, wo man neben viel „Cordula Grün“ auch „Layla“ gehört habe. „Ich habe sie nicht verboten und mich aber dazu aber auch nicht geäußert“, sagte Pannermayr mit einem leisen Schmunzeln.

20 Prozent weniger Besucher bei Ostbayernschau

Die Ostbayernschau ging am Sonntag zu Ende. Heuer seien es 360.000 Besucher im Vergleich zu 450.000 im Jahr 2019 gewesen – ein Minus von 20 Prozent. Dies sei dem geringeren Besuch tagsüber geschuldet. Mit diesem Volksfest geht auch eine Ära vorüber. Max Riedl, der über 40 Jahren die Fäden des Gäubodenfestes in der Hand hielt, geht in den Ruhestand. Das nächste Gäubodenfest wird ohne seine Organisation stattfinden. Es soll am 11. August 2023 starten.