Für das Wohl der Kinder
Bezirk Niederbayern und Kinderklinik Passau intensivieren Zusammenarbeit

30.07.2021 | Stand 21.09.2023, 23:44 Uhr

Der Bezirk Niederbayern und Kinderklinik Dritter Orden Passau verstärken ihre Zusammenarbeit. −Foto: Jäger

Eine richtungsweisende Grundsatzentscheidung ist diese Woche im Bezirksausschuss in Landshut getroffen worden. Der Bezirk Niederbayern und die Kinderklinik Dritter Orden Passau verstärken ihre Zusammenarbeit.

Bezirkstagspräsident Olaf Heinrich dazu gegenüber der PNP: "Das ist eine Entscheidung, die den Patienten in der Region zu Gute kommen wird und den bisherigen, weitgehend strikten Trennungen zwischen Pädiatrie und Psychiatrie zuwiderläuft. Ich bin stolz, dass wir als Bezirk gemeinsam mit der Kinderklinik diesen Durchbruch geschafft haben."



Bereits seit vielen Jahren besteht eine enge und gut funktionierende Zusammenarbeit der kinder- und jugendpsychiatrischen Tagesklinik und der psychiatrischen Institutsambulanz des Bezirks mit dem sozialpädiatrischen Zentrum und der pädiatrischen Psychosomatik der Kinderklinik Dritter Orden in Passau. Im Zuge der Dezentralisierungsstrategie des Bezirks soll die geplante Erweiterung des Bezirkskrankenhauses Passau mit bettenführenden Stationen der Kinder- und Jugendpsychiatrie (KJP) nun dazu genutzt werden, gemeinsame Versorgungsstrukturen durch einen Anbau an die Kinderklinik zu etablieren.

Die beiden Partner haben junge Patienten und ihre Eltern im Blick, für die oft schwierig von außen zu entscheiden sei, welche Spezialabteilung für ihre Probleme die bestgeeignete Einrichtung ist. Das gemeinsame Konzept erleichtere Eltern diesen Weg. Konkret sollen im Anbau 20 Betten der KJP verwirklicht werden und gleichzeitig wird ein um zehn Betten erweitertes psychosomatisches Angebot der Kinderklinik umgesetzt. Die bereits bestehenden Strukturen und Kompetenzen der pädiatrischen Psychosomatik können dadurch noch weiter ausgebaut und fachlich durch KJP Expertise ergänzt werden.

Fließende Übergänge zwischen den Stationen

Weiter heißt es in der Mitteilung, dass fließende Übergänge zwischen den Stationen nach Entscheidung im gemeinsamen Fallmanagement der KJP und der Kinderklinik jederzeit eine eventuell notwendige Veränderung während der Behandlung sichern würden. So könnten beispielsweise magersüchtige Patienten durch die pädiatrische Intensivmedizin und auch Psychosomatik anfänglich stabilisiert und dann für die Rückkehr in den Alltag eng durch die KJP begleitet und behandelt werden. Weitere Vorteile der engen räumlichen Anbindung lägen nicht zuletzt und besonders relevant auch in der Sicherung der Notfallversorgung der KJP Patienten nachts.

Für das gemeinsame Vorhaben benötigen der Bezirk und die Kinderklinik noch die Zustimmung des Gesundheitsministeriums und des Krankenhausplanungsausschusses. Gespräche und Entscheidungen hierzu sind für den Sommer und Herbst anvisiert.

Gemeinsames Gesamtkonzept

Bezirkstagspräsident Olaf Heinrich betont: " Die räumliche Nähe und die gemeinsame Positionierung als kinder- und jugendpsychiatrisches sowie pädiatrisches und psychosomatisches Versorgungszentrum für Ostbayern stellt ein Alleinstellungsmerkmal dar. Das gemeinsame Gesamtkonzept kommt vor allen den Kindern und Jugendlichen sowie deren Eltern zugute, die dadurch den optimalen Behandlungsweg erhalten."

Die Generaloberin Sr. Irmgard Stallhofer der Schwesternschaft der Krankenfürsorge begrüßt als Trägervertreterin und als Aufsichtsratsvorsitzende der Kliniken Dritter Orden gGmbH die Weiterentwicklung der Kooperation sehr. "Diese enge Zusammenarbeit zum Wohle der Patienten sehen wir als einen Meilenstein für die nachhaltige Behandlung und Betreuung von Kindern und Jugendlichen mit psychosomatischen und psychiatrischen Krankheitsbildern im östlichen Niederbayern." Die Generaloberin dankt insbesondere Chefarzt Prof. Dr. Matthias Keller und der Chefärztin der Kinder- und Jungendpsychiatrie des BKH Landshut, Dr. Tanja Hochegger. Beide hätten in den letzten Monaten mit großem Engagement dieses interdisziplinäre Konzept über die Strukturen hinweg ausgearbeitet und vorangetrieben.