Moos
Bernd Sibler ist neuer Verbandsvorsitzender von waldwasser

Bei extremen Trockenzeiten: Künftig komplette Versorgung aus Moos? – Anschluss alter Gebäude an Arco Clean Energy beschlossen

18.07.2022 | Stand 20.09.2023, 5:17 Uhr

Blumen hatte Waldwasser-Werkleiter Hermann Gruber (l.) für den neuen Verbandsvorsitzenden, Landrat Bernd Sibler, und seine Stellvertreterin, Landrätin Rita Röhrl, bereit gehalten. −Foto: Friedberger

Auch beim Wasserversorgungsverband "waldwasser" mit Sitz in Moos (Lkr. Deggendorf) tritt Landrat Bernd Sibler in die Fußstapfen seines Vorgängers Christian Bernreiter. In der Verbandsversammlung Montagmittag im waldwasser-Verwaltungsgebäude wurde der Landrat praktisch einstimmig – eine ungültige Stimme gab es – zum neuen Verbandsvorsitzenden gewählt. Die Wahl fand schriftlich und geheim statt.

Die Regener Landrätin Rita Röhrl bleibt stellvertretende Verbandsvorsitzende. Von ihr kam auch der Vorschlag und die Empfehlung für Sibler. Sie führte aus, sie nähere sich allmählich dem Ruhestand an und deswegen sei ein Verzicht auf eine Kandidatur ihrerseits folgerichtig. Außerdem seien von den 55 Verbandsmitgliedern ein geringerer Teil im Landkreis Regen angesiedelt. Dennoch sollte die Bedeutung des Landkreises Regen für den Wasserversorgungsverband auch in Zukunft Berücksichtigung finden, sagte sie.

Sibler stellte heraus, er hoffe weiterhin auf gute Zusammenarbeit, um die Versorgungssicherheit mit gesundem Trinkwasser zu gewährleisten. "Es wird immer schwieriger und immer wichtiger", fasste der neue Verbandsvorsitzende zusammen.

Werkleiter Hermann Gruber führte aus, dass der Verband mit seinen zwei Standbeinen, der Trinkwassertalsperre Frauenau und dem Brunnenfeld in Moos, sehr gut gerüstet sei. Als Zukunftsvorsorge wird angestrebt, Moos auszuweiten, um bei extremen Trockenzeiten über den Düker notfalls auch den Bayerischen Wald versorgen zu können. Dafür werde ein Wasserrechtsverfahren durchgeführt.

Bekannt gegeben wurde der Bericht des Kommunalen Prüfungsverbandes über die Prüfung der Jahresrechnung 2020. Darin heißt es, der Bilanzaufbau sei durch eine branchenübliche Anlagenintensität von 89 Prozent gekennzeichnet. Der Eigenkapitalanteil sei mit 77 Prozent weiterhin sehr gut. Die Finanzlage wird als gut bewertet, obwohl die kurzfristigen Schulden höher waren als die kurzfristig verfügbaren Vermögensteile. Das Jahresergebnis verschlechterte sich um 249000 Euro auf einen Verlust von 477000 Euro. Zwar war die bilanzielle Zahlungsbereitschaft nicht gegeben, die tatsächliche Zahlungsbereitschaft aber ständig gewährleistet. Werkleiter Gruber erklärte zudem, dass es im Kalkulationszeitraum 2017 bis 2020 eine Überdeckung gegeben habe. Der Jahresfehlbetrag wird mit dem Gewinnvortrag aus den Vorjahren verrechnet. Die Feststellung und Entlastung des Jahresabschlusses 2020 erfolgte einstimmig.

Im nicht öffentlichen Teil der Versammlung wurde beschlossen, den Altbestand der Gebäude an die Fernwärmeversorgung von Arco Clean Energy anzuschließen. Bisher wurden diese Gebäude mit Gas versorgt. Das neue Wasserwerk und das neue Verwaltungsgebäude werden ohnehin bereits mittels Wärmepumpen betrieben.

− tf