Berchtesgaden
Bergwacht im Dauereinsatz: Schwieriger Rettungsflug am Göll

16.07.2021 | Stand 21.09.2023, 22:31 Uhr

Mit dem Helikopter Christoph 14 musste eine Frau am Göll geholt werden. −Foto: BRK-BGL

Die Bergretter der Bergwacht Berchtesgaden waren während der vergangenen Woche bei zehn Einsätzen gefordert, darunter war neben der aufwendigen Rettungsaktion am Watzmanngrat auch ein schwieriger Rettungsflug für eine verstiegene, abgestürzte und verletzte Frau in der Göll-Westwand.

Am Donnerstagnachmittag setzte gegen 15.30 Uhr ein Urlauber einen Notruf ab, der nur den Kehlstein-Rundweg gehen wollte, dann aber falsch zum Mannlgrat in Richtung Göllleiten abgezweigt war und im Bereich des Felsdurchschlupfs nicht weiterwusste. Die Bergwacht Berchtesgaden fuhr bis zur Kehlstein-Buswendeplatte und ging zu Fuß weiter. In weiteren Telefonaten mit dem Verstiegenen wurde klar, dass er noch am Grat war. Die Retter fanden ihn am Mannlgrat-Durchschlupf und brachten ihn ins Tal.

Am Mittwochabend gegen 20 Uhr brauchte ein intern erkrankter 46-jähriger Berliner an der Gotzenalm Hilfe. Die Bergwacht Berchtesgaden holte den Urlauber ab und brachte ihn zur Kreisklinik Berchtesgaden. Von Dienstagabend bis Mittwochvormittag war die Bergwacht Berchtesgaden zur Unterstützung der Bereitschaft Ramsau gefordert. Am Dienstagnachmittag brauchte kurz nach 13 Uhr ein 32-jähriger Urlauber aus Niederbayern im Aufstieg von der Hirschau über den Rinnkendlsteig zur Archenkanzel Hilfe. Die Besatzung des Salzburger Notarzthubschraubers "Christophorus 6" flog ihn nach Sankt Bartholomä aus.

Verstiegen in der Göll-Westwand



In der Nacht von Montag auf Dienstag suchten Polizei und Bergwacht um den Fagsteig in den Gotzenbergen nach einem vermissten Bergsteiger, der am Morgen gegen 5.30 Uhr bei seinem Auto auftauchte. Neben einem Polizeihubschrauber waren Fahrzeuge und Fußtrupps im Einsatz. Am Montagabend gegen 19.45 Uhr brauchten zwei Bergsteiger Hilfe, die beim Abstieg vom Hohen Göll zum Kehlstein wollten, aber verstiegen in der Göll-Westwand festsaßen. Die Frau war einige Meter abgestürzt und hatte sich eine Hüftverletzung zugezogen. Die Besatzung des Traunsteiner Rettungshubschraubers "Christoph 14" nahm an der Kehlstein-Buswendeplatte zwei Berchtesgadener Bergretter auf und setzte sie unterhalb der Einsatzstelle ab. Die beiden Retter stiegen zu den Bergsteigern auf und versorgten sie. In einem anspruchsvollen Flugmanöver holte die Besatzung die Frau ab. "Christoph 14" flog die Verletzte zum Klinikum Traunstein. Am Montagabend gegen 18.40 Uhr meldeten Zeugen von Königssee-Dorf aus einen Gleitschirm-Absturz zwischen der Jenner-Mittelstation und dem Königsbach, der sich bei der Nachforschung durch die Bergwacht nicht bestätigte.

Am Samstagnachmittag brauchte kurz nach 14 Uhr eine Urlauberin zwischen der Mittel- und der Bergstation am Jenner wegen einer Sprunggelenksverletzung Hilfe. Die Bergwacht Berchtesgaden versorgte die Frau und fuhr sie ins Tal. Bereits gegen 11.30 Uhr war ein Urlauber unterhalb der Jenner-Bergstation über den Hang gestürzt, wobei er sich an der Hand verletzt hatte. Die Bergwacht versorgte ihn und brachte ihn ins Tal.

Schwere Knieverletzung am Schrainbach

Am Freitagvormittag gegen 10.50 Uhr mussten die Bergwacht Berchtesgaden und "Christoph 14" zur Schrainbachalm ausrücken, wo sich ein 30-jähriger Urlauber aus Wien schwer am Knie verletzt hatte. Die Einsatzkräfte versorgten den Mann und flogen ihn zum Klinikum Traunstein. Die BRK-Wasserwacht holte die Einsatzkräfte der Bergwacht mit dem Rettungsboot ab. Als die Wasserwacht an der Bootshütte ankam, wurde sie von Passanten aufmerksam gemacht, dass am Weg zum Hotel Königsseer Hof ein Baum auf den Weg gestürzt sei. Die nachgeforderte Feuerwehr beseitigte den Stamm.

− red