Unterstützung von oben erhält das Bartgeier-Projekt: Luftsportler wie Gleitschirmflieger sollen in Zukunft ihre Begegnungen mit den Greifvögeln dem Landesbund für Vogelschutz melden.
Die Gleitschirm- und Drachenflieger sollen Fotos machen und diese zusammen mit ihren Sichtungen und Erfahrungen dem LBV zukommen lassen. "Wir sammeln das Material und werten es aus", sagt Toni Wegscheider. Seine Hoffnung: "Die ausgewilderten Bartgeier, die wir per GPS ohnehin verfolgen können, sollen Wildgeier anlocken, die Anschluss suchen. Das sind Geier, die nicht von uns ausgewildert wurden." Durch das Projekt von LBV und Nationalpark Berchtesgaden sei mit verstärktem Einflug von Wildgeiern aus den Zentralalpen zu rechnen. "Diese Vögel wollen wir natürlich ebenfalls gern mit verfolgen."
Der Deutsche Hängegleiter-Verband ist Teil der Kooperation zum Schutz von sensiblen Nest-Bereichen: "Wir melden Horste, die Drachen- und Gleitschirmflieger halten freiwillig einen Abstand von 500 Metern. Somit können Störungen vermieden werden", sagt Ulrich Brendel. "Der Naturschützer liefert Daten und Informationen, der Natursportler kann darauf reagieren und die Störung minimieren."Er ist glücklich, das Projekt mit seinem Team nun auf den Bartgeier ausweiten zu können. "Ihre Horste zu schützen wird noch ein wenig Zeit in Anspruch nehmen, aber wir sind vorbereitet." Jede Meldung eines Vogels ohne Sender, von dessen Raumnutzung im bayerischen Alpenraum nichts bekannt ist, sei fürs Projekt insgesamt wertvoll.