Brutale Verbrechen
Baerbock: EU wird Sanktionen gegen iranische Sittenpolizei verhängen

17.10.2022 | Stand 22.09.2023, 4:28 Uhr

Frauen demonstrieren in Barcelona gegen das iranische Regime. Rund 300 Menschen hatten sich in Barcelona versammelt, um für die Rechte der Frauen im Iran zu demonstrieren. Anlass war der Tod von Mahsa Amini, die in der Haft starb, nachdem sie von der „Sittenpolizei“ festgenommen worden war. −Foto: Lorena Sopêna/EUROPA PRESS/dpa

Die EU reagiert mit Sanktionen auf die jüngsten Ereignisse im Iran. Unter anderem die berüchtigte Sittenpolizei wird ins Visier genommen.



Die EU wird nach Angaben von Bundesaußenministerin Annalena Baerbock Sanktionen gegen die iranische Sittenpolizei verhängen. Ziel sei es, die Verantwortlichen für brutale Verbrechen an Frauen, Jugendlichen und Männern zur Verantwortung zu ziehen, sagte die Grünen-Politikerin am Montag am Rande eines EU-Außenministertreffens in Luxemburg.

Die Betroffenen sollten nicht mehr in die EU einreisen dürfen. Zudem können auch Vermögen eingefroren werden. Hintergrund des Vorgehens der EU ist die jüngste Unterdrückung von Protesten im Iran. Sicherheitskräfte waren zuletzt brutal gegen Menschen vorgegangen, die landesweit gegen den repressiven Kurs der Regierung, den Kopftuchzwang sowie das Herrschaftssystem demonstrieren.

Tod der 22-jährigen Mahsa Amini war Auslöser

Auslöser der Proteste ist der Tod der 22-jährigen Mahsa Amini. Die junge Frau war am 16. September unter ungeklärten Umständen gestorben, nachdem sie wegen ihres angeblich „unislamischen Outfits“ von der Sittenpolizei festgenommen worden war. Kritiker werfen der Moralpolizei vor, Gewalt angewendet zu haben. Die Polizei weist die Vorwürfe entschieden zurück.

Baerbock sagte am Montag, im Iran würden Frau, die ohne Kopftuch aus dem Haus gehen oder abends gemeinsam singen und tanzen wollten, dafür verprügelt und zum Teil umgebracht. Es gehe um Verbrechen gegen Jugendliche, Kinder und Frauen, „die nichts anderes wollen, als in Frieden und in Freiheit zu leben“.

− dpa