Pfarrkirchen
Auftakt der Jubiläumsfeier zum 50-jährigen Bestehen des Landkreises Rottal-Inn

06.04.2022 | Stand 25.10.2023, 11:03 Uhr

Prominente Geburtstagsgesellschaft: Zum Auftakt der Feierlichkeiten zum 50-jährigen Bestehen des Landkreises Rottal-Inn wurde eine Linde am Landratsamt gepflanzt. Mit von der Partie waren neben Landrat Michael Fahmüller (Mitte) die Bürgermeister der 31 Gemeinden sowie Vertreter der Schulen und Behörden des Landkreises. Diese halten die Plaketten der 49 Linden in den Händen, die noch in ihren Kommunen bzw. vor deren Gebäude gepflanzt werden. −Foto: Schön

Der Landkreis Rottal-Inn feiert heuer sein 50-jähriges Bestehen. "Und weil man so einen Geburtstag nicht nur an einem Tag feiern kann – schließlich ist das Geburtstagskind schon recht groß geworden – werden das ganze Jahr über Veranstaltungen stattfinden." Mit dieser Ankündigung hat Landrat Michael Fahmüller gestern den Startschuss gegeben für eine Reihe von Feierlichkeiten.

Zum Auftakt war mit den Bürgermeistern der 31 Landkreiskommunen gleich eine prominente Schar an Geburtstagsgästen ins Landratsamt gekommen. Denn dort war anlässlich des Jubiläums hinter dem Parkdeck die erste von insgesamt 50 Linden gepflanzt worden. 49 weitere werden folgen und in den Städten und Gemeinden sowie vor den Schulen und Behörden des Landkreises einen Platz finden.

Warum gerade die Wahl auf die Linde gefallen sei, erläuterte der Landrat bei einem kleine Stehempfang im großen Sitzungssaal. "Ältere unter uns wissen sicher noch, dass es früher in fast jedem Dorf eine Linde gegeben hat", sagte Fahmüller. Unter diesem Baum sei früher Gericht gehalten, aber auch getanzt und gefeiert worden. So endeten viele Hochzeiten traditionell unter einem Lindenbaum.

"Vor allem war die Linde aber auch immer der Baum des Friedens." Und was könnte unsere Welt heute besser brauchen als Frieden, meinte Fahmüller. Daher setze man mit der Pflanzung nicht nur ein Zeichen für 50 Jahre Landkreis Rottal-Inn – sondern auch für Umweltschutz und insbesondere Frieden. Die Linde solle auch ein Zeichen der Solidarität sein für all die Menschen, die in dieser Zeit von einem furchtbaren Krieg heimgesucht werden – und ein Mahnmal für alle Opfer des Kriegs.

"An diesen Wunsch nach Frieden soll der Baum noch viele Jahre erinnern", sagte der Landrat. Die Linde solle aber auch daran erinnern, welch Glück man habe, in unserer Heimat in Frieden leben zu dürfen. "In der großen Hoffnung, dass dies auch so bleibt."

"Keine leichte Geburt vor 50 Jahren"

Die 50 Bäume sollen aber auch für die Verbundenheit zwischen dem Landkreis und seinen Kommunen stehen, wie Fahmüller betonte. Denn diejenigen, die bei den Anfängen des Landkreises Rottal-Inn dabei waren, werden sich noch gut erinnern, dass es damals vor 50 Jahren keine leichte Geburt gewesen sei. "Viele Menschen hatten das Gefühl, dass ihnen die Kommunalreform einfach übergestülpt wurde", wie der Landrat sagte. Feindschaften seien entstanden zwischen zwei Altlandkreisen. Es habe heftige Streitereien um den Sitz von Landratsämtern, um Krankenhausstandorte und um Autokennzeichen gegeben. "Es hat durchaus viele Jahre gedauert, bis zusammengewachsen ist, was heute zusammengehört." Daher könne man nun feststellen: "Dieses Kind der Landkreisreform ist gut geraten, es ist solide erwachsen geworden und steht heute in der Blüte seiner Jahre."

Ein Zeichen der Zukunft und der Zusammengehörigkeit ist auch das große Familienfest, das zum Programm unseres Jubiläums gehört, kündigte der Landrat an. Dieses findet am Sonntag, 29. Mai, auf der Rennbahn in Pfarrkirchen statt. Dieses Fest soll zudem feste Tradition werden, wie Fahmüller meinte. Da man für 2023 noch auf der Suche nach einer Gemeinde als Ausrichter sei, nutzte Fahmüller gleich die Gelegenheit und ermunterte die anwesenden Bürgermeister, sich dafür zu bewerben.