Apokalyptische Farbtöne
Atemberaubende Eindrücke: So umhüllt der Sahara-Sand den Chiemgau

17.03.2022 | Stand 21.09.2023, 22:55 Uhr

Atemberaubend ist der Vorher-Nachher-Kontrast, den die Webcam am Samerberg im Landkreis Rosenheim mit Blick über Törwang zur Hochries offenbart. Genau sieben Stunden liegen zwischen den beiden Aufnahmen vom Dienstag. Hier um 16.20 Uhr das Ganze eingehüllt in einen orangefarbenen Schleier.

Selbst für die Meteorologen des Deutschen Wetterdienstes war das Ausmaß erstaunlich. Saharasand färbt den Himmel in Deutschland seit Dienstag in apokalyptische Farbtöne.

Wüstenstimmung allerorten und nach zwischenzeitlichem Regen jede Menge Staub auf den Autos und entsprechende Staus an den Waschanlagen. Die Heimatzeitung haben zahlreiche Fotos mit orange-rot und ockerfarben-bräunlich eingefärbter Voralpenlandschaft erreicht. Das Wetterphänomen beschäftigt aber nicht nur Deutschland, auch im Mittelmeerraum sorgt die besonders große Südwestwind-Fracht aus Afrika für nie dagewesene Anblicke, etwa in einem französischen Skigebiet, wo Berge zu regelrechten Dünen werden.

Welch "wüste" Wintersportbedingungen der Saharastaub in den Chiemgauer Bergen beschert, dazu hat Leserin Christel Lechner der Redaktion Anschauungsmaterial geschickt. Die Loipe im Bereich Ruhpolding/Reit im Winkl ist nicht mehr weiß, sondern braun. Bei der Skating-Runde hat es ganz schön geknirscht unterm Belag, ihre Langlaufskier hätten jetzt, wie die Ruhpoldingerin scherzt, einen "Sahara-Schliff" und müssten dringend zum Service.

Hier sehen Sie die mit Sand überzuckerte Loipe im Video:



Am Wochenende soll der meteorologische Spuk wieder vorbei sein. Dann lohnt es sich, Autos, Gartenmöbel und Fensterscheiben zu putzen – wobei man wegen des Schmirgelpapier-Effekts aber Vorsicht walten lassen und feuchte Lappen verwenden sollte.

Gartenbesitzer indessen können sich freuen, weil sie Naturdünger mit Mineralstoffen und Spurenelementen quasi gratis vom Himmel herab bekommen haben.

− tt