Thyrnau/München
Andy Borg zum Aus der "Stadlshow": "Es bricht mir das Herz"

13.01.2016 | Stand 19.09.2023, 21:18 Uhr

Den Programmmacher war er zu alt für den Musikantenstadl: Andy Borg (55) hier mit Micaela Schäfer (32). − Foto: Jörg Carstensen/dpa

Als hätte er es geahnt: "Ich glaube nicht, dass es den "Stadl" in der jetzigen Form in zehn Jahren noch geben wird", hatte Andy Borg im vergangenen Sommer erklärt. Damals war der Schlagersänger noch voller Enttäuschung über seinen Rausschmiss als Moderator des "Musikantenstadls", der zur "Stadlshow" verjüngt werden sollte. Doch der 55-Jährige sollte mit seiner Prophezeiung recht behalten. Die als "Stadl 2.0" angekündigte neue Sendung floppte. Nachdem auch an Silvester die Quoten mau geblieben waren, erklärten der Bayerische Rundfunk (BR) und seine Partnersender nun am Dienstag das Aus. Nur an Silvester sind noch Shows geplant.

Gegenüber der "Bild" sagte der Wahl-Thyrnauer zur Absetzung: "Es bricht mir, und ich glaube auch Millionen von Musikantenstadl-Fans das Herz, auf die Trümmer eines 34 Jahre jungen Fernsehklassikers blicken zu müssen." Irgendwann waren die Sender nicht mehr zufrieden. "Jede große Marke braucht einen Erneuerungszyklus", hatten die Verantwortlichen im Februar 2015 das Aus für Borg begründet. Für den Schlagersänger und seine Fans ein Schock nach knapp zehn Jahren. "Jung und hip alleine, das ist kein Erfolgsrezept. Daran sollten jene, die in den Sendern Verantwortung tragen fürs Fernsehprogramm, auch denken", schimpfte Borg im vergangenen Sommer kurz vor seiner letzten Show. Und ergänzt nun gegenüber "Bild" die Absetzung der "Stadlshow" sei eine "Entscheidung gegen die Zuschauer".

"Andy Borg ist absolut nicht zu alt gewesen"

Für Manfred Knöpke von der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Schlager & Volksmusik in Bad Bentheim hatte bereits Borgs Abschied im Sommer das Stadl-Ende eingeläutet: "Andy Borg ist absolut nicht zu alt gewesen und er war beliebt", findet er. "Die Sendung hatte mehr als vier Millionen Zuschauer, warum musste man sie mit Gewalt verjüngen?" Die älteren Zuschauer hätten das Nachsehen. "Für die wird alles abgeschafft", kritisiert Knöpke.

Zumindest auf Silvester können sich Volksmusikfreunde freuen. 2016 und 2017 planen der BR, der österreichische ORF und das Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) noch gemeinsame Shows nach dem altbewährten "Stadl"-Konzept.

− dpa/red

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