Reisbach
Altlandrat Heinrich Trapp ist jetzt Ehrenbürger der Gemeinde

24.07.2022 | Stand 21.09.2023, 1:21 Uhr
Monika Bergbauer

Reisbachs neuer Ehrenbürger im Kreise von Familie, den weiteren Ehrenbürgern und politischen Repräsentanten. −Fotos: Bergbauer

Bereits am 28. Juli 2020 beschloss der Marktgemeinderat einstimmig, Altlandrat Heinrich Trapp in Würdigung seiner Verdienste um den Markt Reisbach zum Ehrenbürger zu ernennen. Erst jetzt konnte der Festakt nachgeholt werden. Grenzenloser Fleiß, politisches Gespür und einzigartige Bürgernähe waren Attribute, warum ihn die Bürger so schätzten, resümierte Laudator Rolf-Peter Holzleitner.

Der Schlappinger-Saal bot das festliche äußere Umfeld für diesen besonderen Anlass, zu dem sich Familie, Freunde und politische Weggefährten am Freitagabend versammelten und von den Reisbacher Musikanten begrüßt wurden. Bürgermeister Rolf-Peter Holzleitner hielt auch die Laudatio zur "Ehrung eines großen Mannes". Stets zeichnete ihn das Schaffen und Engagement für die Allgemeinheit aus. Allerdings, auf alle Stationen und das weit über die Normalität hinausgehende zu blicken, sei keinesfalls in eine Rede zu fassen, deshalb konzentrierte er sich auf einige Auszüge.

Dazu hatte er in den Protokollen früherer Gemeinderatssitzungen gelesen; aus der Zeit, als Heinrich Trapp dem Gremium angehörte. Schon bei der konstituierenden Sitzung des Marktgemeinderates am 8. Mai 1984 wurde der Bürgermeister fündig mit dem Fazit: "Die Jugend ließ ihn nie los." Denn bei besagter Sitzung wurde auch der Antrag auf Neubau eines Feuerwehrgerätehauses in Griesbach gestellt, wo Trapp anfügte, ob nicht gleich auch ein Jugendraum mit eingebaut werden könne. Exemplarisch seien auch die Sportjugendförderung als präventive Jugendhilfe, die Einführung des Jugendkulturpreises, der Jugendzeltplatz in Mamming oder der Start des landkreisweiten Ferienprogramms mit dem Kreisjugendring 1982 genannt, was alles seine Handschrift trage. Dies und Weiteres führte dazu, dass der Landkreis Spitzenplätze bei bundesweiten Rankings unter anderem im Bereich der Jugend einnehmen konnte. Auch die Schulen waren dem Lehrer in seiner gesamten Schaffenszeit immer ein besonders Anliegen bis hin zur Installation der FOS.

Ein weiterer Bereich war der Umweltschutz. Er habe beispielsweise dem Landschaftspflegeverband zu seiner Strahlkraft verholen. Heinrich Trapp arbeitete das Radwegprogramm aus und er übernahm eine Klammerfunktion in der Zusammenarbeit zwischen den Gemeinden.

1978 zog er im Kreistag ein und von 1986 bis 1991 war er Landtagsmitglied. Der Tod von Fritz Ettengruber im März 1991 erforderte außerplanmäßige Landratswahlen. Der Griesbacher stellte sich und schlug am 24. Juni überraschend deutlich alle anderen Kandidaten mit 56,6 Prozent.

Heinrich Trapp blieb "unser Landrat" bis 30. April 2020. Er war ein "streitbarer und sehr beliebter Landrat". Wichtig für die Gemeinde Reisbach war sein Bekenntnis zum Seniorenheim St. Josef.

"Eine solche Lebensleitung schafft man durch Ausdauer und Beharrlichkeit." Und auch das blieb nicht unerwähnt: Das Schauen von Wim Toelkes "Der große Preis" war zu jener Zeit, als Heinrich Trapp als mehrfacher Champion mit Wissen glänzte, für viele Bürger aus dem Landkreis Pflicht.

Heinrich Trapp nahm die Probleme der Bürger ernst. Bis zum letzten Tag lebte er seinen Beruf. Nun hoffte der Bürgermeister, dass man mit dieser Auszeichnung ein kleines Stück zurück geben könne.

"Danke, dass Sie mir die Ehre erwiesen und die Ehrenbürgerschaft der Heimatgemeinde verliehen haben", so Heinrich Trapp. Auszeichnungen erhielt er etliche und über manche freute er sich ganz besonders, aber die Verleihung der Ehrenbürgerrechte sei eine nicht zu übertreffende Anerkennung der Menschen, mit denen man lebe. Wenn man in die Ahnengalerie der Ehrenbürger einsehe, blieben ihm fünf in Erinnerung, auf die er näher blickte: Schwester Almira, Max Götz, Joseph Lettl, Erwin Huber und Sepp Steinberger. "Dass ich in dieser Tradition Ehrenbürger sein darf, ist für mich eine tolle Auszeichnung."

Sein Beitrag für den Abend war eine Foto-Präsentation. Dazu hatte er 902 Bilder zusammen gestellt, die in der Marktgemeinde Reisbach entstanden, von der Vereinsarbeit über große Feste, Szenen aus dem Leben, vom Nachwuchs und anderes. Bei der Vorbereitung wurde ihm deutlich, wie schön Reisbach in den letzten 50 Jahren wurde.