Salzburg
Aiderbichl-Chef erpresst: Aufhausers Ex-Pfleger zu Bewährung verurteilt

24.05.2017 | Stand 20.09.2023, 3:27 Uhr

Der Ex-Pfleger soll unter anderem gedroht haben, Fotos von Michael Aufhauser an die Presse zu geben, tatsächlich veröffentlichte Dieter Ehrengruber im September 2016 Fotos von Aufhauser, als "Flucht nach vorne". − Foto: Aiderbichl/Ehrengruber

Der Prozess um den früheren Pfleger von Michael Aufhauser ist am Landesgericht Salzburg mit einem Schuldspruch zu Ende gegangen. Die Richterin sah es als erwiesen an, dass der 45-jährige Ex-Krankenpfleger versucht hat, den Geschäftsführer von Gut Aiderbichl mit Fotos des kranken Aufhauser zu erpressen. Urteil: 20 Monate Haft auf Bewährung.

Der Anwalt des angeklagten Kroaten zweifelte bis zuletzt an den Aussagen von Aiderbichl-Geschäftsführer Dieter Ehrengruber und warf ihm vor, einen vom Krankenpfleger tatsächlich geschriebenen Brief gegen einen anderen, von ihm selbst verfassten Brief ausgetauscht zu haben. Hintergrund soll gewesen sein, dass Aufhauser zum Pfleger ein sehr freundschaftliches Verhältnis entwickelt und ihm wertvolle Geschenke versprochen haben soll. Ehrengruber soll einen Vorwand gesucht haben, den Pfleger loszuwerden. Am zweiten Verhandlungstag wurde Ehrengrubers Assistentin angehört. Sie bezeugte, dass er den an ihn persönlich adressierten Brief geöffnet und darin das Erpresserschreiben gefunden habe.

Der in NRW geborene Sasa R. war von Dezember 2015 bis Ende Juli 2016 Pfleger von Aiderbichl-Gründer Aufhauser, der nach einem Schlaganfall zuerst in einer Salzburger Privatklinik und später in Bad Aibling behandelt wurde. Das Aiderbichl-Management war damals darum bemüht, dass kein Foto des leidenden, im Krankenbett liegenden Aufhauser an die Öffentlichkeit dringt.

Mehr dazu am Donnerstag im Bayernteil Ihrer PNP (Online-Kiosk) oder hier als registrierter Abonnent.