Freilassing
Aicher: Doch "nur" 18 Wohnungen - dafür "Kindergeschrei"

24.03.2020 | Stand 21.09.2023, 4:42 Uhr

Derzeit sind bei Aichers Wohnbebauung an der Schlenkenstraße noch Bagger zu Gange. Demnächst sollen hier Familien wohnen. −F.: Franz Eder

Nächstes Kapitel im Tauziehen zwischen Max Aicher und der Stadt Freilassing (Landkreis Berchtesgadener Land) um die Bebauung an der Schlenkenstraße: Denn wie Bauamtsleiter Robert Drechsler in der jüngsten Bauausschusssitzung bekannt gab, hat der Bauunternehmer nun - wenige Tage nachdem er der Heimatzeitung bestätigte, sogar 27 Wohnungen bauen zu wollen - eine Nutzungsänderung für "nur" 18 Einheiten beantragt. Dem Gremium wurde dies lediglich zur Kenntnisnahme vorgelegt, weil die Stadt keinen weiteren Handlungsbedarf sieht.

Einige Räte wie Helmut Fürle (SPD) sahen aber noch Klärungsbedarf: "Besteht die Möglichkeit, das bestehende Baurecht elegant zu umgehen und daraus 27 Wohnungen zu machen? Ich fühle mich nämlich schon ein bisserl verarscht", so der SPD-Rat. "Deshalb mache ich das jetzt öffentlich", entgegnete Bürgermeister Josef Flatscher und betonte, vom ein oder anderen auf mögliche Sonderrechte angesprochen worden zu sein. "Der Änderungsantrag ist momentan so eingegangen", fügte Bauamtsleiter Robert Drechsler hinzu, "wir müssen davon ausgehen, dass es dann auch so ist." Ansonsten handle es sich natürlich um einen Schwarzbau.

Max Aicher betonte auf Nachfrage der Heimatzeitung, dass er natürlich lieber 27 kleinere Wohnungen gebaut hätte. "Jeder vernünftige Bauherr würde das so machen." Allerdings habe er vernommen, dass "der Herr Bürgermeister" etwas dagegen habe und deshalb darauf verzichtet. Der 86-Jährige machte keinen Hehl daraus, dass seinen Informationen nach bestimmte Nachbarn "den Ärger vom Zaun gebrochen" hätten. Nun wolle er eben weniger und dafür auch 160 Quadratmeter große Wohnungen für kinderreiche Familien bauen. "Dann können sich die Nachbarn freuen, wenn sie Kindergeschrei hören." Auf die Frage, ob er insgeheim - quasi durch die Hintertür - doch noch mit 27 Wohnungen liebäugle, antwortete Aicher: "Wir bauen 18 Küchen ein."

Mehr dazu lesen Sie in der Heimatzeitung in der Ausgabe vom Mittwoch, 25. März (Online-Kiosk) oder kostenlos im PNP Plusportal.