Bad Füssing/Kirchham
A94 soll Bahnen für Münchner Urlauber ebnen

11.08.2022 | Stand 21.09.2023, 21:38 Uhr

Voller Tatendrang: (v.l.) Birgit Kreuzhuber-Zöls mit Daniela Leipelt von der Tourismusverwaltung Bad Füssing, Franz Mühldorfer, Tourismusbeauftragter von Kirchham und der ILE an Rott und Inn sowie Dr. Stefan Mang und Brigitte Franz von Centouris. −Foto: Gemeinde Kirchham

"In einer guten Stunde zu erreichen." "Erfüllt genau meine Ansprüche an einen erholsamen Kurzurlaub." Das sollen Menschen aus dem Raum München künftig sagen können, wenn man sie nach der Thermenregion Bad Füssing mit dem angrenzenden Innviertel fragt.

Aktuell empfinden die Münchner die niederbayerisch-oberösterreichische Urlaubsregion noch als "zu weit weg", "veraltet" und als "zu wenig bekannt". Das hat das Marktforschungsinstitut Centouris (Uni Passau) bei einer Befragung im Rahmen eines Interreg-Förderprojektes herausgefunden, das die Gemeinden Kirchham und Bad Füssing sowie der Tourismusverband s’Innviertel im November 2021 in Auftrag gegeben haben. Die Tourismuspartner sind entschlossen, dies schnellstmöglich zu ändern.

Centouris (Uni Passau) erstellt Tourismuskonzept

Auf Basis der Umfrageergebnisse ließen sie von Centouris ein entsprechendes Tourismuskonzept erstellen. Das erklärte Ziel: Mehr Gäste aus dem Münchner Raum für das grenzüberschreitende Thermengebiet Bad Füssing/Geinberg zu gewinnen. Durch den Ausbau der A94 sehen sie die Bahnen dafür im wahrsten Sinne geebnet.

Bei einem Treffen in Kirchham haben Dr. Stefan Mang und Brigitte Franz von Centouris nun ihr Konzept vorgelegt. Sie empfahlen den Touristikern Franz Mühldorfer (Kirchham) sowie Daniela Leipelt und Birgit Kreuzhuber-Zöls (Bad Füssing), die schnellere Erreichbarkeit durch die A94 verstärkt bekannt zu machen – zusammen mit den Vorzügen und Alleinstellungsmerkmalen der Thermenregion.

Thermenregion will verstärkt junge Gäste ansprechen

Dabei sollen künftig auch Menschen angesprochen werden, die es bisher nicht in den Urlaub hierhergezogen hat. In einem Workshop definierten die Touristiker zwei neue Zielgruppen. Diese sind noch berufstätig und somit tendenziell jünger als die aktuellen Gäste in der Projektregion. Beide stehen aufgrund der aktuellen Entwicklungen unter einem enormen Leistungsdruck. Regelmäßige, kurze Auszeiten sollen ihnen helfen, den steigenden Anforderungen gerecht zu werden. Dabei kommt sowohl ein klassischer Kurzurlaub mit Wellness, Natur, Kulinarik und sanften Aktivitäten (Radfahren, Wandern) in Frage, als auch die Kombination aus Kurzurlaub und Arbeiten ("Workation", mobiles Arbeiten im Urlaub). Mit letzterem könne man insbesondere jüngere Zielgruppen erreichen.

Aufbau eines positiven Images für jüngere Zielgruppen

Das Tourismuskonzept weist auf einige Punkte besonders hin: Unterkünfte sollen die Themen "Wellness & Spa" sowie "Umweltschutz und Nachhaltigkeit" verstärken. Entsprechende Angebote sollen den Zielgruppen gut kommuniziert werden. Sehr wichtig sei auch die Online-Buchbarkeit und damit die Online-Werbung, so die Experten von Centouris. Die Hauptmotive für einen Kurzurlaub seien Ruhe und Erholung vom Alltag, eine stressfreie Anreise, Naturerlebnisse, Kultur und Kulinarik sowie sanfte Wanderungen und Radtouren. Wichtig sei auch, dass die Urlaubsorte nicht überlaufen sind. Die Region solle sich um den Aufbau eines positiven Images für jüngere Zielgruppen bemühen, sind sich die Touristiker mit Centouris einig.

"Wir wollen jetzt schauen, wie wir uns in Bad Füssing/Kirchham und im Innviertel gegenseitig ergänzen können und konkrete Marketingmaßnahmen umsetzen", erklärt Projektkoordinator Franz Mühldorfer. Man wolle sich gemeinsam als eine Urlaubsdestination darstellen.

− kus