Traunstein
70 Schüler der Staatlichen Berufsschule I Traunstein mit Staatspreis ausgezeichnet

30.07.2022 | Stand 25.09.2023, 16:02 Uhr


Mit einer Feierstunde hat die Staatliche Berufsschule I Traunstein rund 300 Schüler aus 16 Abschlussklassen verabschiedet. Schulleiter Wolfgang Kurfer freute sich nicht nur, dass es zum ersten Mal seit zweieinhalb Jahren wieder möglich war, alle Schüler in der Schulaula zu verabschieden, sondern "dass wir stolze 70 von Euch für ihre Leistungen mit einem Staatspreis auszeichnen dürfen, wobei 23 die Traumnote 1,0 im Abschlusszeugnis erreichten".

Dranbleiben lohne sich immer, meinte der Oberstudiendirektor. Die Absolventen seien in den drei Schuljahren drangeblieben, hätten das Neuland "digitales Lernen daheim" und teilweise sogar praktischen Unterricht per "Live-Stream" angenommen. Jetzt seien sie gut ausgebildete Fachkräfte, die die Betriebe landauf, landab so dringend suchten. Berufliches Dranbleiben werde für sie auch in der Zukunft wichtiger denn je bleiben. Wenn sie sich in ihren Betrieben etablieren wollten, eine Techniker-, Meister- oder Lehrerausbildung anstrebten, sollten sie die berufliche Weiterbildung intensiv nutzen und am Ball bleiben.

Bayern wolle 57 Millionen Euro in den Bau von neuen Bildungszentren investieren. Auch der Landkreis Traunstein stecke in den nächsten Jahren enorme Summen in den Campus Chiemgau und den Neubau der gewerblichen Berufsschule. "Ich empfehle Euch sehr, in der Zukunft diese Bildungs- und Weiterbildungsangebote zu nutzen", erklärte Kurfer. Denn die Digitalisierung der Arbeitsplätze werde schon auf Grund des Fachkräftemangels viel schneller voranschreiten als man denke. Nicht selten werde hier und dort ein Roboter ein neuer Kollege werden, dessen Bedienung allein in ihren Händen liege. Das flexible Handeln während ihrer Ausbildungszeit habe die Absolventen gelehrt, aktuelle Gegebenheiten anzunehmen, flexibel und digital zu lernen, zu arbeiten und vor neuen Herausforderungen nicht Halt zu machen, sondern zu versuchen, sie trotz der Erschwernisse zu meistern.

Wichtig sei auch privates Dranbleiben in der Familie, mit Freunden und in der Gesellschaft, fuhr der Oberstudiendirektor fort. Gerade in Krisenzeiten seien demokratisches Verhalten, gegenseitiges Verständnis und Agieren mit Herz für ein gutes menschliches Miteinander gefragt. Er wünschte ihnen, dass sie sehr vielen Menschen mit Herz in ihren Familien, am Arbeitsplatz und in der Gesellschaft begegnen und sie selbst bei jeder Zielsetzung dranblieben und diese mit Verständnis, Vernunft, Herzenswärme und Liebe angingen. "Bewahrt weiter das hohe Gut der Demokratie, steht für den Frieden in der Welt ein, helft mit, Krisen zu verhindern und die Umwelt zu schützen, denn sie ist Euer und unser aller Zukunft."

"Mit dem Anschluss habt ihr etwas erreicht, was Euch keiner mehr nehmen kann, einen ersten Schritt in den beruflichen Werdegang und die persönliche Zukunft", erklärte der stellvertretende Landrat Sepp Konhäuser. Ein neues Umfeld aus Kollegen und neuen Hierarchien machten es ihnen nicht immer leicht. Neue Herausforderungen gehörten jedoch zum Leben und zum Beruf. Damit umzugehen, sei ein wichtiger Lernprozess auf dem Weg zum Erwachsenwerden. Die Region brauche nicht nur Abiturienten, sondern auch Praktiker, sagte Konhäuser. Die Berufsschule I biete dafür eine hervorragende Ausbildung. Die berufliche Bildung sei für den Landkreis Traunstein eine Herzensangelegenheit, denn es gebe keine bessere Zukunftsvorsorge als die Investition in Auszubildende. Der Landkreis investiere deshalb in den kommenden Jahren 250 Millionen Euro in seine Schulen, allein über 100 Millionen in die Berufsschule I. Ziel sei, auch in Zukunft beste Rahmenbedingungen zu schaffen, damit Auszubildende weiter Spitzenleistungen erzielten. "Mit Rekordsummen und dem Campus Chiemgau machen wir unsere Heimat zur Leuchtturmregion für berufliche Bildung und bieten auch künftigen Generationen die höchsten Standards und eine erstklassige Ausbildung", unterstrich Konhäuser.

Der Vorsitzende des IHK-Regionalausschusses, Nikolaus Binder, dankte den Absolventen, dass sie die duale Ausbildung gewählt hätten und damit helfen würden, die große Lücke an gut ausgebildeten Fachkräften zu schließen. Es gebe viele offene Stellen in Industrie, Handel und Handwerk. Er forderte die Absolventen auf, im Freundes- und Bekanntenkreis weiter intensiv Werbung für die duale Ausbildung zu machen.

− bjr