Von Ehrenamtlichen organisiert
1500 Gäste bei Altöttinger "Kultur im Park"

19.07.2021 | Stand 21.09.2023, 22:32 Uhr

Mit Joe Cocker, Lionel Richie und Anastacia stand sie schon auf der Bühne, nun gab Liedermacherin Sarah Straub in der Reihe "Kultur im Park" ein Konzert in Altötting. −Foto: Heuwieser

Mut macht sich bezahlt – das gilt in Altötting jedenfalls für die Kreiscaritas. Seit über zehn Jahren schon organisiert sie, abweichend von ihrem Kerngeschäft, "Kultur im Park". Diese Veranstaltungsreihe, die im baumbestandenen Garten von St. Elisabeth über die Bühne geht, in Zeiten der Pandemie auszusetzen, was gewiss bequemer gewesen wäre, daran verschwendeten die Verantwortlichen keinen Gedanken. Das war vergangenes Jahr so, als das Event die Kreisstadt förmlich aus dem kulturellen Corona-Schlaf erweckte; und dieses Jahr war es, mehr oder weniger unter denselben Umständen, wieder so. Die Musiker fieberten den Auftritten entgegen, das Publikum ebenfalls. Und es strömte zahlreich. Zu den acht Open-Air-Konzerten – trotz der Wetterkapriolen der vergangenen Wochen fiel nur ein Termin ins Wasser – kamen rund 1500 Besucher, sicher begünstigt durch den Umstand, dass grundsätzlich kein Eintritt verlangt, nur um Spenden gebeten wird.

Wichtiger noch als die nackten Zahlen sind freilich die Rückmeldungen. Und die waren ausnahmslos positiv. Dass es toll war und dass es schade ist, dass die Reihe für heuer vorüber ist, das haben viele Zuhörer wissen lassen, sagt Christian Randl, der Leiter von St. Elisabeth. Dass sich der ganze Aufwand für das von Ehrenamtlichen geschulterten Event einmal mehr gelohnt hat, freut ihn außerordentlich. "Froh und dankbar" sei er, dass das Konzept auch unter Pandemiebedingungen aufgegangen sei.

Das war auch jetzt, am dritten und letzten Wochenende von "Kultur im Park 2021", nicht anders. Zu dessen Auftakt war Sarah Straub mit dem Gitarristen Florian Hirler an der Seite zu Gast, die schon mit Joe Cocker, Lionel Richie und Anastacia auf der Bühne stand und zuletzt oft mit Konstantin Wecker auf Tour war. Kraftvoll oder zart, gerade so, wie es vonnöten war, gab sie die Lieder vornehmlich von ihrem neuen Album "Tacheles" zum Besten, das sie während der Pandemie geschrieben hat, um die konzertfreie Zeit zu überbrücken. Das kam beim Publikum bestens an, der abschließende Applaus war schier endlos.

Den heimste Straub nicht allein für ihre Lieder ein: Sie ist nicht nur Musikerin und als solche Trägerin des Deutschen Rock-und-Pop-Preises 2014, sondern auch Psychologin mit Doktortitel. Als solche hat sie ein Buch über Demenz geschrieben. Als sie daraus vorlas, wurde es mucksmäuschenstill – auch das mehr als passend in eine Veranstaltung der Caritas.

Stephan Hölzlwimmer und Konrad Heuwieser