Ingolstadt
Bodyguards für Pielmeier

Panther setzen im vierten Finalduell gegen Mannheim wieder auf ihren Goalie und schützen ihn

16.04.2015 | Stand 02.12.2020, 21:25 Uhr

ERC-Torwart Timo Pielmeier fühlt sich im Rampenlicht am wohlsten - Foto: Bösl

Ingolstadt (DK) Die Entscheidung rückt näher. Vielleicht ist das vierte Duell zwischen dem ERC Ingolstadt und Adler Mannheim heute Abend in der ausverkauften Saturn-Arena sogar ein Meilenstein in der Finalserie. Gewinnen die Panther, stünden sie mit 3:1-Siegen vor der Titelverteidigung.

So weit ist es noch nicht, und deshalb wehren sich die Panther auch gegen die Favoritenrolle. „Nein, unsere Situation hat sich nicht geändert. Wir haben nur unseren Job gemacht und auswärts ein Spiel gewonnen. Das mussten wir, wenn wir Meister werden wollen. Aber uns fehlen immer noch zwei Siege“, sagt Jeffrey Szwez.

Der 1,92-Meter-Hüne könnte heute Abend wieder zu einem besonders wichtigen Faktor im ERC-Spiel werden. Der 33-jährige Deutsch-Kanadier ist einer der Bodyguards von ERC-Torwart Timo Pielmeier und stets bereit, seinen Keeper zu verteidigen. „Die Adler sind zuletzt ständig unseren Goalie angegangen, egal ob der Puck im Spiel war oder nicht. Da müssen wir natürlich unseren Torwart schützen und deshalb sind am Schluss auch die Emotionen so hochgekocht. Das ist ganz normal“, erklärt Szwez und erinnert an seinen Boxkampf gegen Danny Richmond. „Ich habe kein grundsätzliches Problem mit ihm, aber wenn er den Fight will, bekommt er ihn. Ich habe ihn auch schon damals im Vorbereitungsspiel in Regensburg ausgeknockt“, sagt Szwez.

Im Gegensatz zu jenem Testspiel im August, in dem die Panther den Adlern noch 0:5 unterlagen, sind sie nun im Vorteil. Dass die Mannheimer aber weiterhin mit Härte zum Erfolg zu kommen versuchen und die Panther damit verunsichern wollen, glaubt Szwez jedoch nicht. „Es wird nicht so weitergehen. Sie haben ja gesehen, dass das nicht funktioniert“, sagt Szwez. „Ich glaube, dass sie sich überlegen werden, wie sie ihr bestes Eishockey spielen und ihre Taktik ändern können.“

ERC-Trainer Larry Huras erwartet dagegen keine großen Änderungen. „Jeder wird bei seinem Spiel bleiben, aber Mannheim wird die Kleinigkeiten besser machen wollen“, sagt der 59-Jährige. „Wir haben ein Spiel Vorsprung, das ist unser Vorteil. Aber wir müssen weiterhin unseren Mann im Auge behalten, die Zweikämpfe gewinnen und so diszipliniert spielen wie bisher“, meint Huras.

Einen Appell richtet der Kanadier dabei an die Schiedsrichter. „Ich erwarte, dass sie eine harte Linie verfolgen, und zwar auf beiden Seiten. Aber sie müssen mehr auf die Mannheimer schauen, wenn sie unseren Torwart attackieren“, fordert Huras, der auch über die Sperre gegen Jean-Francois Boucher verärgert ist. „Das war keine Zehnminutenstrafe. Boucher hat nicht gekämpft wie Szwez und Richmond, sondern sich nur geschützt. Jetzt fehlt er uns ein Spiel, und wir können gegen diese Sperre keinen Protest einlegen. Diese Regel verstehe ich nicht“, sagt Huras.

Dass das Duell der beiden Torhüter entscheidend sein kann, steht außer Frage. Einen angeschlagenen Dennis Endras erwartet der ERC-Coach nach dessen zehn Gegentoren in den vergangenen beiden Spielen jedoch nicht. „Dennis ist ein Kämpfer und ein Top-Goalie, genauso wie Timo. Sie sind die beiden besten deutschen Torhüter“, meint Huras. Nationalkeeper Endras, der noch auf seinen ersten deutschen Meistertitel wartet, hat in Pielmeier jedoch einen Herausforderer, der ihm einen Titel voraus ist und vor allem Drucksituationen liebt. „Es gibt nichts Schöneres, als ein Finale zu spielen. Wenn alle Kameras auf dich gerichtet sind und jeder Schuss entscheiden kann. Da musst du kühlen Kopf bewahren“, sagt Pielmeier. Bisher ist ihm das gut gelungen – sogar besser als dem vierfachen WM-Turnierteilnehmer Endras.