Ingolstadt (DK) Kinderrechte, körperliche Selbstbestimmung und sexueller Kindesmissbrauch sind die Themen des Theaterstücks "Trau dich!", das die Kompanie Kopfstand kürzlich im Festsaal des Stadttheaters Ingolstadt vor rund 700 Kindern aufführte.
Das Stück ist ein zentrales Element der bundesweiten Initiative "Trau dich!" zur Prävention des sexuellen Kindesmissbrauchs.
Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend startete die Initiative gemeinsam mit der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung im November 2012. Ziel ist es, Mädchen und Jungen zwischen acht und zwölf Jahren über ihre Rechte aufzuklären, ihr Selbstbewusstsein zu stärken und sie zu informieren, wo sie im Falle eines Übergriffs Hilfe finden.
"Der Schutz unserer Kinder vor sexueller Gewalt ist eine Aufgabe, der wir uns gemeinsam annehmen müssen", erklärt Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig, die Schirmherrin der Aktion. "Die Präventionsinitiative €šTrau dich! €˜ ist dabei ein wichtiger Baustein meines Gesamtkonzepts zum Schutz von Kindern und Jugendlichen vor sexueller Gewalt. Kinder haben ein Recht auf Schutz, und wir müssen gemeinsam alles dafür tun, dieses Recht umzusetzen und den Schutz unserer Kinder weiter zu verbessern."
Der Freistaat Bayern ist nach Hamburg, Schleswig-Holstein, Sachsen, Baden-Württemberg und Hessen das sechste Bundesland, das mit der Bundesinitiative "Trau dich!" kooperiert. In 2016 und 2017 sind insgesamt 36 Theateraufführungen in allen Regierungsbezirken Bayerns geplant, mit denen die Initiative rund 10 000 Kinder im Grundschulalter direkt erreicht. Darüber hinaus werden Fortbildungsveranstaltungen für die Lehrkräfte der beteiligten Schulen und die Fachkräfte der Kinder- und Jugendhilfe und in allen teilnehmenden Regionen Informationsabende für Eltern angeboten. "Durch den Besuch des Theaterstückes und die Nachbesprechung in der Klasse sollen Kinder ,sprachfähig' gemacht werden und Strategien im Umgang mit Konflikten und Grenzverletzungen erlernen. Sie werden ermutigt, sich im Bedarfsfall jemandem anzuvertrauen und Hilfsmöglichkeiten aufzusuchen. Kinder haben Informationen über Anlaufstellen und Ansprechpartner erhalten und wurden motiviert, sich im Bedarfsfall eigenständig Hilfe zu holen", betont Doris Templer, stellvertretende Leiterin des Amts für Jugend und Familie bei der Stadt Ingolstadt.
In Ingolstadt wurde die bundesweite Initiative "Trau dich!" neben dem Amt für Jugend und Familie unterstützt vom \tStaatlichen Schulamt der Stadt, vom Verein Wirbelwind, Fachberatung bei sexualisierter Gewalt, vom Beraterzentrum für Grund- und Mittelschulen sowie vom Polizeipräsidium Oberbayern Nord.
