Wie für einen Mai üblich ist die Zahl der Arbeitslosen weiter gesunken. Aktuell befinden sich 6438 Jobsuchende im Bestand der Agentur für Arbeit in Deggendorf, die für die Landkreise Regen, Deggendorf, Straubing-Bogen und die Stadt Straubing zuständig ist. Dies sind knapp 350 weniger als noch vor vier Wochen.
Mit Qualifizierung gegen den Fachkräftemangel
Die aktuelle Arbeitslosenquote beträgt 3,2 Prozent. „Die Frühjahrsbelebung setzt sich auch in diesem Monat weiter fort“, sagt Peter Weindl, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Deggendorf, zu den aktuellen Arbeitsmarktdaten. „Unter allen Personengruppen, darunter Männer und Frauen aller Altersklassen, Schwerbehinderte, Langzeitarbeitslose und Menschen mit ausländischer Staatsangehörigkeit, konnte die Arbeitslosigkeit reduziert werden. Gegenüber Mai letzten Jahres verzeichnen wir jedoch einen Anstieg von 1200 arbeitslosen Personen, der maßgeblich mit der Rückkehr der Ukrainerinnen und Ukrainern aus den Sprach- und Integrationskursen zusammenhängt.“
Der Anstieg der Arbeitslosenzahl im Vergleich zum Vorjahr ist vor allem auf den Rechtskreis der Grundsicherung zurückzuführen. Hier sind aktuell 3195 Leistungsbezieherinnen und -bezieher gemeldet, was zum Vormonat ein Minus von 83 Personen und zum Vorjahr ein Plus von 978 bedeutet. Im Bereich der Arbeitslosenversicherung befinden sich 3243 Personen, was 263 Personen weniger als im Vormonat und 244 mehr als im Vorjahr entspricht. In beiden Rechtskreisen beträgt die anteilige Arbeitslosenquote 1,6 Prozent.
Die Arbeitslosenquote liegt in der Stadt Straubing bei 5,2 Prozent, im Landkreis Regen bei 3,2 Prozent, im Landkreis Deggendorf bei 3,0 Prozent und im Landkreis Straubing-Bogen bei 2,5 Prozent.
In diesem Monat sind der Arbeitsagentur 590 neue Arbeitsstellen und damit 230 Stellen weniger als im April zugegangen. Im Bestand befinden sich insgesamt 4470 freie Jobangebote, das sind 280 Offerten weniger als noch vor einem Jahr. „Auch, wenn der Bestand an freien Arbeitsstellen sowohl zum Vormonat als auch zum Vorjahr etwas eingebrochen ist, verzeichnen wir dennoch ein hohes Niveau“, erklärt Josef Flingelli, Bereichsleiter der Agentur für Arbeit Deggendorf. „Zum Vergleich waren in den Jahren 2020 und 2021 in einem Mai lediglich rund 3000 Stellen gemeldet.“ Bei mehr als der Hälfte der freien Stellen werden ausgebildete Fachkräfte gesucht, die aber immer schwieriger zu finden sind. Eine Möglichkeit, diesem Engpass zu begegnen, sei die Weiterbildung von bereits im Betrieb Beschäftigten, betont man bei der Agentur. Dabei können in kürzeren Anpassungsqualifizierungen oder auch Umschulungen die benötigten Kenntnisse erworben werden. „Wir als Arbeitsagentur können hier im Rahmen des Qualifizierungschancengesetztes durch ganz oder teilweise Übernahme der Lehrgangskosten sowie Zuschüssen zum Lohn finanziell unterstützen. Voraussetzung ist dabei, dass die Qualifizierung mindestens 121 Stunden umfasst“, so Flingelli weiter.
Noch viele freie Ausbildungsplätze
Seit Beginn des Berufsberatungsjahres im Oktober 2022 haben sich 1421 Bewerber für Berufsausbildungsstellen gemeldet. Das sind drei Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. 448 von ihnen sind dabei noch unversorgt bzw. unentschlossen. Von Arbeitgeberseite wurden bis dato 3309 offene Ausbildungsstellen gemeldet (minus drei Prozent zum Vorjahresmonat), wovon noch 1800 unbesetzt sind.
− bb
