München/Achental
Wolfsresolution an Minister Glauber übergeben

01.04.2023 | Stand 17.09.2023, 0:10 Uhr

Bei der Übergabe der Resolution (von links): Christoph Bauhofer, Geschäftsführer des Ökomodells Achental, MdL Christian Hierneis, MdL Rosi Steinberger (beide Grüne), MdL Klaus Steiner (CSU), Umweltminister Thorsten Glauber und Bergens Bürgermeister Stefan Schneider, Vorsitzender des Ökomodells Achental. −Foto: Ökomodell Achental

Die neun Mitgliedsgemeinden des Ökomodells Achental haben eine gemeinsame Resolution zum Thema Wolf verfasst. Ziel ist, die Dringlichkeit und Notwendigkeit für einen sachlichen Umgang mit dem Thema „Wolf“ zu verdeutlichen und die Politik zum Handeln aufzufordern. Die Resolution wurde am Donnerstag von Vertretern des Ökomodells sowie Mitgliedern des Landtages an Umweltminister Thorsten Glauber übergeben.

Über den Wolf sei in den vergangenen Jahren sehr emotional und wenig sachlich diskutiert worden, hieß es bei der Übergabe. Im Vergleich zu vielen europäischen Nachbarn gebe es in Bayern nur wenige und unklare Regelungen für den Umgang mit dem Wolf. Dies führe bei Landwirten, Kommunen und Naturschützern zu Frust. Deshalb hatten die neun Ökomodell-Gemeinden die gemeinsame Resolution initiiert. Laut dem Vorsitzenden Stefan Schneider soll ein Zeichen gesetzt werden, um die Diskussion zu beschleunigen und sinnvolle Regelungen auf den Weg zu bringen.

MdL Gisela Sengl, agrarpolitische Sprecherin der Grünen im Landtag, betonte : „Die Wiederansiedelung des Wolfs, der aufgrund seiner langen Gefährdung einen hohen Schutzstatus genießt, führt in einer Region wie unserer – dicht besiedelt und mit vielen landwirtschaftlichen Betrieben mit Weidehaltung – zwangsläufig zu Konflikten. Was wir brauchen, sind pragmatische und auch regionale Lösungen – und eine wesentlich bessere Unterstützung der Weide- halter. Denn die Weidehaltung gilt es unbedingt zu erhalten!“

„Namhafte Experten gehen davon aus, dass in den nächsten Jahren immer häufiger Wölfe die bayerischen Alpen erreichen werden und es in absehbarer Zeit auch zur Rudelbildung kommen wird“, so Paul Höglmüller, ehemaliger Leiter der Bayerischen Staatsforsten Ruhpolding, selbst Schafzüchter und Verfasser der Resolution. Dennoch werde weniger die akute Gefährdungslage zur Aufgabe von Almen führen, sondern vielmehr das Gefühl der Almbauern und -bäuerinnen, im Stich gelassen zu werden. Nur mit Hilfe von konkreten Regelungen und Strukturen könne ein Leben mit Wolf ermöglicht werden.

Konkreten Handlungsbedarf sehen die Ökomodell-Gemeinden in der Klärung von offenen Rechtsfragen und bei der Konkretisierung von Entnahmeregelungen. Als sinnvolle Präventionsmaßnahme wird die Installation eines Beraterteams für große Beutegreifer gesehen, um Bergbauern zu unterstützen, bevor es zu einem etwaigen Wolfsübergriff kommt.

− red