Vilshofen
Im Gespräch aufs gelbe Stroh gekommen

SPD Vilshofen besucht Bau- und Handwerkermarkt – Wunsch nach Tempolimit

28.03.2023 | Stand 17.09.2023, 0:19 Uhr

Stolz zeigt Hubert Sedlmeier (r.) das neue Panel – eine Dämmplatte aus Stroh – Florian Gams (v.l.) und Johannes Just. −Foto: Schwitulla

Gelebte Wirtschaftspolitik setzt regelmäßige Besuche bei regionalen Unternehmen voraus. Deshalb besucht Bürgermeister Florian Gams – oft zusammen mit der SPD Fraktion – gerne ortsansässige Firmen, um Informationen einzuholen, Entwicklungen zu verfolgen, Anregungen mitzunehmen, Wünsche zu erfahren. So auch beim Besuch des Huber Bau- und Handwerkermarktes im Hösamer Feld. Dabei erfuhr er auch von „gelbem Stroh“.

Neben einer großen Auswahl an Fenstern, Türen und Böden staunten die Besucher über ein breites Baustoffsortiment, das eine schnelle Verfügbarkeit garantiere, wie Inhaber Andreas Huber erläuterte. Er führt mit seinem Bruder Gerold das Geschäft an zwei Standorten – in der Passauer Straße und im Hösamer Feld. Gegründet wurde es von ihrem Großvater Heinrich Huber, der 1933 eine seit 1863 bestehende Eisen und Eisenwaren Handlung am Stadtplatz kaufte. Nach dem Krieg wurde der Baustoffhandel zum Schwerpunkt des Geschäfts, sodass eine Reihe von Erweiterungen und schließlich 1976 die Eröffnung des Handwerkermarktes in der Passauer Straße sowie 1994 der Neubau in Linda auf 24000 Quadratmetern erfolgte.

Heute können Kunden in der Passauer Straße Ausstellungen zu Sanitär- und Heiztechnik besuchen sowie aus einem breiten Sortiment an Maschinen wählen. Im Hösamer Feld befindet sich neben einer Bauelemente-Präsentation auch das Verwaltungsgebäude.

Besondere Aufmerksamkeit schenkte die SPD-Fraktion den neuen baubiologischen Dämmmaterialien. „Je teurer die Energie, desto wichtiger ist der energetische Standard eines Hauses“, betonte Landratskandidat Johannes Just. Von 19,4 Millionen Wohngebäuden seien 16,1 Millionen Einfamilienhäuser oder Doppelhaushälften. Hier ruhe enormes Energie-Einsparpotential. Allerdings sollte das Dämmmaterial ressourcenschonend in der Herstellung und nach Gebrauch ökologisch abbaubar sein.

Hubert Sedlmeier, Bereichsleiter Baustoffe, konnte seinen Besuchern das neueste Produkt vorstellen, das zum Dämmen von Bestandsbauten ebenso geeignet sei wie für einen Neubau: Ein Panel aus gelbem Stroh! „Stroh steht als Nebenprodukt der Landwirtschaft regional in großen Mengen zur Verfügung und erweist sich in Zeiten der Rohstoffknappheit als goldwerter Glücksfall“, erklärte er. Da auch das Bindemittel fürs Stroh auf Kalkbasis hergestellt werde, verlaufe der gesamte Herstellungsprozess ökologisch. Zudem sei das Material kompostierbar, binde CO2 und sei brandsicher. „Wir werden das Produkt in unsere Verkaufspalette aufnehmen", ergänzt Junior Moritz Huber, der in 4. Generation in das Unternehmen einsteigt.

Einen Wunsch richtet Andreas Huber noch an Bürgermeister und Stadträte: Das Unfallrisiko an der Kreuzung Allinger Straße und Hösamer Feld sei mit der querenden Straße nach Jaging sehr hoch, wegen der Kuppe seien herannahende Pkw und Lkw auf der vorfahrtberechtigten Landstraße nicht rechtzeitig zu sehen. Daher käme es immer wieder zu Unfällen – sogar mit Todesfolge. „Wir bitten dringend um eine Geschwindigkeitsbeschränkung auf der Landstraße“, so der Geschäftsführer. Simon Berger und Erika Schwitulla werden sich der Sache annehmen.

− esw