Neuer Name, neue Zeiten

Projekt Wärmestube geht weiter – Künftiges Motto: Gemeinsam statt einsam

28.03.2023 | Stand 17.09.2023, 0:19 Uhr

Knapp 20 Teilnehmer haben beim Runden Tisch „Sozialer Raum Vilshofen“ über die Zukunft des Wärmestuben-Projektes mitgesprochen. Initiiert wurde er unter anderem von der Caritas und von Bürgermeister Florian Gams (l.). −Foto: aba

Von Carmen A. Laux

Dreimal in der Woche hatte die Wärmestube in der Donaugasse 4 in den letzten drei Monaten geöffnet. Jetzt wird sie unter einem neuen Titel einmal pro Woche fortgesetzt. Das hat gestern der Runde Tisch „Sozialer Raum Vilshofen“ entschieden. Dazu eingeladen hatte Agnes Stefanelli von der Gemeindecaritas.

„Es ist wahnsinnig schnell gegangen, dass sich die Wärmestube etabliert hat“, zog die fürs Dekanat Vilshofen zuständige Agnes Stefanelli Bilanz. Entstanden aus der Not heraus, dass generell weniger geheizt werden soll und sich manch einer wegen der gestiegenen Preise das Heizen nicht mehr leisten kann, suchte man nach Alternativen. Heraus kam die Wärmestube.


Ab Januar wurde aus einem Raum im Vilshofener Pfarrzentrum eine warme Stube, in der es montags, mittwochs uns donnerstags ab 13 Uhr Kaffee und Tee, Kuchen, mal eine Suppe und Ansprache gab – „Wärme für Leib und Seele“, wie das Motto verhieß. Und das Projekt hat nicht nur schnell, sondern auch gut funktioniert. Der Mittwoch mit durchschnittlich acht Gästen war der „Quotenbringer“. Ob‘s daran lag, dass da die Sozialarbeiter der Stadt zur Verfügung standen? Dass die den besten Draht zu der Klientel haben, die man vorrangig damit ansprechen wollte? Egal. Denn – da waren sich alle einig – auch wenn sie im Stadtleben nicht zu sehen sind, gibt es sie weiter. Jene Menschen, die nicht nur wenig Geld, sondern auch wenig soziale Kontakte haben. Sommers wie winters. Und – auch das ein Ergebnis der Bilanz – den meisten geht es auch darum, mit jemandem über Alltägliches reden oder Belangloses blödeln zu können.

Platz kein Problem, Personal kein Problem

Was zudem für eine Fortsetzung des Projekts sprach: Stadtpfarrer Lothar Zerer sah kein Problem, dass die Kirchenstiftung weiter die Trägerschaft übernimmt und den Raum zur Verfügung stellt. Die verschiedenen Organisationen, die sich in die „Wärmestube“ eingebracht haben, versicherten, auch in den Folgemonaten genügend „Personal“ stellen zu können. Die Kontakte, die man in den letzten Monaten zur Zielgruppe aufgebaut hat, will man nicht einschläfern lassen. Denn: „Wenn wir erst im Spätherbst wieder mit so einem Angebot starten, beginnen wir wieder bei Null“, wurde angemahnt. Das wollte keiner. Vielmehr wurde überlegt, wie man noch mehr Leute erreichen kann aus der Zielgruppe. Die Idee reichte von Fachstellen über Pflegedienste bis hin zu Einrichtungen wie „Essen auf Rädern“.

So oder so – für das Klientel, das schon erreicht wurde, geht die Wärmestube als sozialer Treffpunkt übergangslos weiter. Als fester Tag wurde am Runden Tisch der Mittwoch vereinbart. Dabei wird ab 13 Uhr neben Ehrenamtlichen auch immer jemand aus dem Rathaus dabei sein. Um einen neuen Namen will sich Andrea Barth kümmern mit den Machern der Wärmestube.

Ehrenamtliche machen die eigentliche Arbeit

Über ihr erstes Projekt als Stadtentwicklungsmanagerin in Vilshofen schwärmt sie: „In wenigen Treffen war das Wichtigste abgesprochen. Alle Gruppen haben sich problemlos verzahnt, die eigentliche Arbeit haben die Ehrenamtlichen gemacht. Auf so einen Zusammenhalt kann Vilshofen echt stolz sein.“